Löwenzahn

Wirkung Löwenzahn
Wirkung Löwenzahn
Löwenzahn Wirkung & mehr

Bitter macht lustig

Löwenzahn ist eine häufig vorkommende Wildpflanze und gehört zu den „Standard“ – Küchenwildkräutern. Geschmacklich und Anwendungsbezogen ist Löwenzahn aufgrund seiner Bitterstoffe sehr interessant, zudem ist er sehr häufig zu finden und ist für Einsteiger sehr leicht zu identifizieren.

In diesem Artikel erfährst du, warum Löwenzahn nicht gleich Löwenzahn ist, warum Löwenzahn auf Insekten pfeift, was er so im Winter treibt, wie man ihn verwenden kann und welche Bestimmungsmerkmale wichtig sind, welche belegte und nicht belegte Heilwirkungen er hat (Wirkung Löwenzahn) und wo und wann man ihn sammeln kann. Außerdem erzählen wir euch, warum man vor dem Schlafen gehen keine Löwenzahnsmoothie trinken sollte und was magische Unken mit ihr zu tun haben.

Unsere Weiterbildungen:

Wirkung Löwenzahn
Kapitel 1: Merkmale Löwenzahn

Dadurch, dass wir uns in diesem Artprofil nicht nur eine einzelne Art anschauen, sondern eine ganze Gruppe, ist es auch gar nicht so einfach, Merkmale zu finden, die diese gesamte Gruppe von anderen, nah verwandten Arten deutlich abgrenzt. Das auffälligste Merkmal der Löwenzähne sind die im Frühsommer häufig zu sehenden, gelben Blütenstände. Diese stehen oft endständig und einzeln, jedes Individuum bildet dann nur einen glatten und hohlen, weißlichen Milchsaft führenden Stängel, an dessen Ende ein einziger Blütenstand sitzt. Es gibt auch Arten in dieser Gruppe, die sich verzweigen und mehrere Blütenstände bilden. Warum aber schreiben wir Blütenstand und nicht Blüte? Blütenstand wird das Ganze deshalb genannt, weil es beim näheren Hinsehen gar keine Einzelblüte ist. Vielmehr besteht sie aus ganz vielen, kleinen Einzelblüten (hier: Zungenblüten), die alle ganz dicht nebeneinandersitzen. Nach der Bestäubung entwickelt sich die Pflanze zur „Pusteblume“. Die Samen (hier: Achänen) hängen an einem Stiel, der wiederum an einem Haarkelch (Pappus) sitzt – das ganze Konstrukt wirkt wie ein Schirmchen, welches bis zu zehn Kilometer weit gleiten kann. Die charakteristischen Blätter mit dem mal mehr, mal weniger gezähnten Blattrand entspringen scheinbar alle einem Punkt aus dem Boden (Blattrosette) , der Stängel ist Laubblattlos.

Kapitel 2: Botanisches

Löwenzahn gehört wie die Sonnenblume, das Gänseblümchen oder die Kornblume zur Familie der Korbblütler (Asteraceaen). Zumeist werden hierzulande die Arten aus gleich zwei verschiedenen Gattungen (Leontodon und Taraxacum) als Löwenzahn bezeichnet. Den Löwenzahn gibt es übrigens gar nicht. Es gibt bei uns hunderte Arten und Unterarten des „Löwenzahns“, so richtig blickt da nur eine Hand voll Spezialisten und Vollfreaks durch. Um in den Genuss dieser Pflanzen zu kommen, müsst ihr euch nicht tagelang ans Mikroskop oder an den Gensequenzierer setzen, um die Art oder Unterart herauszufinden. Denn zum Glück sind alle heimischen, „löwenzahnähnlichen Arten“ verwendbar! Im Kapitel „Verwechslung & Gefahren“ lernst du eine zu vermeidende Artengruppe kennen, die dem Löwenzahn entfernt ähnlich sehen kann.

Gundermann ist „ausdauernd“, die oberhalb der Erde liegenden Pflanzenteile sterben also nicht ab. Ganz im Gegenteil, als „wintergrüner“ behält er sogar sein Blattgrün bei. Das jedoch nicht in voller Pracht, vielmehr sterben alle Teile, bis auf eine dicht gedrängte Blattrosette oder ein einzelnes Blattpärchen ab.

Als ausdauernde (perennierende) Pflanze lebt das Löwenzahnindividuum mehrere Jahre und blüht mehrfach im Laufe des Lebens. Und was macht der Löwenzahn im Winter? Sind Blüte und Stängel und auch ein Teil der bodennahen Blätter im Winter verschwunden, überdauert die Wurzel im Boden. Als Hemikryptophyt hat der Löwenzahn seine Erneuerungsknospen (die Knospen, aus denen im Frühling sich wieder neue Triebe entwickeln) knapp über dem Boden , oft durch die eigenen, abgestorbenen Blätter, durch anderes Laub oder sogar durch die Schneedecke vor dem Erfrieren geschützt.

So verlockend die Nektar- und Pollenreichen Blütenstände auf Insekten auch wirken: in unseren Breiten kämen die meisten Löwenzahnarten ohne sie aus. Hierzulande vermehren sie sich meist via Jungfernzeugung (Parthenogenese). Dabei kommt es nicht zu einem Genaustausch mit einem anderen Individuum, vielmehr klont sich die Pflanze einfach selbst.

Kapitel 3: Wirkung Löwenzahn & Verwendbarkeit

Geschmacklich sind vor allem die enthaltenen Bitterstoffe dominant. Diese können wir uns wiederum Zunutze machen, sie haben in Maßen positive Effekte auf unseren Körper und können einem Gericht das gewisse Etwas verleihen. Schaut man in der Wildkräuter – Nährwerttabelle bei Löwenzahn, sieht man, dass Löwenzahn ansonsten recht viel zu bieten hat: Er hat viel Kalium, Vitamin C, Vitamin B6 und Carotin. Das Kalium wirkt harntreibend, weshalb die Pflanze im Französischen auch „Pissentlit“ („ins Bett pisser“) genannt wird.

Löwenzahn in der Küche

Aus den Bitterstoffreichen Blättern lässt sich ein guter Bitterstofftee zubereiten. Dieser ist gut nach dem Essen schwerverdaulicher, fetter Speise und wirkt zudem harntreibend, was bei Blasenentzündung helfen kann. Wichtig ist hier, dass man ausreichend auf Flüssigkeitszufuhr achtet. Für die Zubereitung reicht ein TL getrocknete oder 2 TL frische Blätter pro Tasse, 10 Min. ziehen lassen. Zudem ist Löwenzahnpesto super lecker und ein echter Geheimtipp.

Folgende Rezepte mit Löwenzahn können wir euch sehr ans Herz legen:

Heilwirkung von Löwenzahn

Vielen Wildkräutern werden diverse Heilwirkungen nachgesagt. Uns ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Erfahrungswerte handelt (Volksmedizin, Teile der Naturheilkunde etc.) oder ob es dazu Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Standards gibt. Hier sind unsere Rechercheergebnisse zu Wirkung Löwenzahn:

Heilwirkung von Löwenzahn aus Sicht der Rationalen Phytotherapie (durch Studien belegt)

Laut ESCOP sind die  Löwenzahnblätter als harntreibende Mittel z.B. bei Rheuma und zur Nierensteinvorbeuge und bei Appetitlosigkeit anerkannt. Die Wurzel wird z.T. erfolgreich zur Behandlung von Leber- und Gallenproblemen eingesetzt.

Kommission E: Zusätzlich zu den von ESCOP beschriebenen Wirkungen, ist eine Wirksamkeit von Löwenzahn bei  Völlegefühl und Blähungen belegt.

Wirkung Löwenzahn aus Sicht der Volks- / Naturheilkunde (nicht durch Studien belegt)

Zur den links genannten Wirkungen kommt aus der Sicht der Naturheilkunde eine entschlackende und blutreinigende Wirkung.

Kapitel 4: Löwenzahn Verwechslung & Gefahren

Über die Verwechslung von Löwenzahn: Es gibt viele Vertreter der Korbblütler, die den Löwenzahnarten auf den ersten Blick ähnlich sehen. Das Gute: Im Prinzip sind alle heimischen „löwenzahnähnlichen“ Pflanzen (Blattrosette, keine Stängelblätter, ein oder wenige Blütenköpfe, „Löwenzahnblätter“) verwendbar. Auch die vom Blütenstand her ähnelnden Habichtskräuter, Ferkelkräuter, Bitterkräuter, Pippau können verwendet werden verwenden.  Dadurch, dass so viele Arten in dieser Gruppe essbar sind, ist es einfacher, Arten auszuschließen, die man nicht verwenden sollte, denn davon gibt es lediglich zwei Gruppen:

Giftlattich (Lactuca virosa)

Die Einschätzung der Giftigkeit dieser einer Gänsedistel ähnelnden Pflanze schwankt und reicht von schwach bis stark giftig. Die Blätter sehen überhaupt nicht löwenzahnähnlich aus und die Pflanze wird in der Regel sehr groß, von daher ist die Gefahr einer Verwechslung gering

Greiskräuter / Kreuzkräuter (Senecio sp.)

Die Gattung Senecio geriet öfter mal in die Schlagzeilen, da sie für den Tod einiger Pferde und Kühe verantwortlich war, die Heu mit Greiskraut gefressen hatten. Aufgrund der enthaltenen Pyrrollizidinalkaloide für uns leberschädigend und krebserregend. Die Greiskräuter können sehr unterschiedlich aussehen, die Blätter sehen bei den häufigeren Arten etwas rucolaartig aus. Die Blüten ähneln dem Löwenzahn bis auf die Form nicht sonderlich: denn sie haben zwei unterschiedliche Gelbtöne. Die Äußeren Blüten sind hellgelb , die inneren dunkelgelb gefärbt. Bei den Löwenzähnen finden wir hingegen nur einen Gelbton im Blütenstand. Beim Wald-Greiskraut und beim gewöhnlichen Greiskraut sieht man die unterschiedlichen Farben im Blütenstand schlecht, da sie geschlossen bleiben. Diese bilden oft eine spinnwebartige Behaarung an Stängel und Blättern.

Kurzcheck "die Richtige"

Alle wichtigen Erkennungsmerkmale der gängigen Löwenzahnarten zusammengefasst. Es gibt auch ein paar Löwenzahnarten, die sich von diesem Schema unterscheiden.

Kapitel 5: Sammelorte & Sammelzeiträume Löwenzahn

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Sammelpraxis beschäftigen. Wo finde ich Löwenzahn , wo kann ich ihn am besten Sammeln? Und welche Jahreszeit ist die beste, um Löwenzahn zu Sammeln?

Einige Löwenzahnarten sind sehr häufig und weit verbreitet. Sie mögen Nährstoffe und nicht zu viel Schatten und treten auf überdüngten Fettwiesen in Massen auf. Auch in Parks findet man ihn häufig. Im Wald findet man sie allenthalben an Wegrändern. Man kann ihn fast das gesamte Jahr über Sammeln.

Kapitel 6: Mythologisches & Historisches

Woher kommt der Name Löwenzahn? Was haben unsere Vorfahren mit dem Löwenzahn verbunden, welche Mythen ranken sich um ihn? Was gibt es sonst noch interessantes über den Löwenzahn zu berichten?

Löwenzahn wird in manchen Gegenden auch Butterblume genannt, was problematisch sein kann, da so auch die giftigen Hahnenfußgewächse genannt werden. Der Name Kuhblume lässt sich leicht erklären, schließlich liebt Löwenzahn Stickstoff und davon hat man auf Kuhweiden zu genüge. Ein alter Name ist Krötenblume, früher hat man Kröten und Unken prophetische Kräfte nachgesagt, was auf den Löwenzahn übertragen wurde. Bettsiecher und Pissblom weist auf die harntreibende Wirkung hin, Ketten- und Ringelblume wurde sie auch genannt, da die Kinder daraus Ketten geflochten haben. In Dänemark wurde Löwenzahn früher Teufels Milchbottich genannt und auch der Name Teufelsblume könnte ein Hinweis sein, dass der weiße Milchsaft den Menschen nicht so ganz geheuer war. Das Deutsche Reich und die Sowjetunion bauten in den 30er Jahren eine östliche Löwenzahnart an, um daraus einen Ersatzgummi herzustellen, dann tatsächlich enthält Löwenzahn Kautschuk. Das hat man jüngst aufgegriffen und versucht es erneut. Die älteren Semester werden sich vielleicht noch daran erinnern (sofern man die Gelegenheit hatte) : der 500 Mark Schein war mit einer Löwenzahnzeichnung von Maria Sibylla Merian bedruckt.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zu Wirkung Löwenzahn ans Herz legen:

Quellen Wirkung Löwenzahn:

Larbig, Manuel , Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

Aufseß, Freiherr v., Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, 1832.


Sauerampfer

Sauerampfer Verwechslungsgefahr
Sauerampfer Verwechslungsgefahr
Sauerampfer

Unsere heimische Zitrone

Wenn sauer wirklich lustig macht, wirst du dich im folgenden Artikel krümmen vor Lachen. Hier erzählen wir dir nämlich interessante und spannende Geschichten über den Sauerampfer. Du erfährst, warum man ihn nicht täglich in großen Mengen in den Smoothie werfen sollte, Welche giftigen Verwechslungspartnerinnen er hat und warum Kinder früher Läuse von ihm bekamen.

Unsere Weiterbildungen:

Rezept Sauerampfer
Kapitel 1: Merkmale Sauerampfer

Die grünlich-rötlichen Blüten sind sehr klein und kugelig, sie wirken wie aufgereiht und sind überhaupt eher unauffällig. Sie stehen in einem rispigen Blütenstand, an den Enden des im oberen Bereich verzweigten Stängels. Später werden rötliche, plättchenartige Samen gebildet.

Der Wiesensauerampfer wird bis zu einem Meter hoch, der kleine selten mehr als 30cm, der Stängel, wie auch der Rest der Pflanze sind mehr oder weniger unbehaart.

Die Laubblätter haben am Blattgrund, als dort, wo der Blattstiel ansetzt, abstehende Zipfel. Beim  kleinen stehen diese fast senkrecht ab, man nennt diese Form spießförmig (Spieße waren mittelalterliche Lanzen mit einem Querstück unterhalb der Spitze). Beim Wiesen-Sauerampfer sind die Blattzipfel nach unten geneigt und das Blatt wirkt Pfeilförmig. Was das Thema Sauerampfer und Verwechslungsgefahr angeht, schau bei Kapitel 4.

Kapitel 2: Botanisches

Bei uns kommen Sieben Arten vor, der wir im deutschen als Sauerampfer bezeichnen. Die häufigsten Arten sind der Wiesen – Sauerampfer (Rumex acetosa) und der kleine Sauerampfer (Rumex acetosella) . Die Gattung Rumex ist sehr groß und eine große Anzahl anderer Ampferarten zählen dazu. Die Gattung Rumex wiederum gehört wie der Rhabarber zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceaen).

Sauerampfer ist ausdauernd, das bedeutet, dass er mehrmals in seinem Leben blühen und Früchte bilden kann. Als Geophyt bzw. Hemikryptophyt sterben für uns sichtbare Teile wie der Stängel Ende des Jahres ab, nur Pflanzenteile unter und dicht über der Erde überleben den Winter und können im Frühling neu austreiben. Hierbei helfen die ausgeprägten Rhizome (unterirdische, waagerecht verlaufende „Stängel“) beim Überwintern.

Sauerampfer wird über den Wind bestäubt. Die Blüten sind für keine Insekten interessant , wohl aber die Blätter, welche von einigen Käferarten regelrecht durchlöchert werden.

Kapitel 3: Inhaltsstoffe & Verwendbarkeit Sauerampfer

Sauerampfer ist sauer, wer hätte das gedacht! Doch welcher Stoff ist für den säuerlichen Geschmack verantwortlich? Die sogenannte Oxalsäure kommt bei Knöterichgewächse und den Fuchsschwanzgewächsen , aber auch in anderen Familien relativ häufig vor. Sie verleiht den Pflanzen eine kulinarisch sehr interessante Säure, hat jedoch auch ihre Tücken, weshalb wir ihr einen ganz eigenen Artikel gewidmet haben.

Soviel wollen wir hier aber schon verraten: Oxalsäure bindet einige Metalle, unter anderem Kalzium und Eisen . Das wiederum kann auf die Nieren gehen und indirekt Nierensteine, genauer gesagt Oxalatsteine begünstigen. Ein gesunder, junger Mensch kann mehrmals die Woche moderate Mengen an Oxalsäure vertragen, ältere Menschen, und Personen mit Nierenleiden jedoch sollten auf sie verzichten. Tägliche Smoothies mit Sauerampfer sind auch bei jungen Menschen nicht zu empfehlen. Nimmt man gleichzeitig kalziumreiche Lebensmittel zu sich (Milchprodukte, Sesam), fungiert das Kalzium hier als „Kanonenfutter“ und dem Körper wird nur sehr wenig Kalzium entzogen. Das ist übrigens auch der Grund, warum man nicht monatelang Rhabarber essen sollte. Und auch, warum man Sahne auf den Rhabarberkuchen gibt (nein nein, das hat natürlich nichts mit dem leckeren Fett und Zucker zu tun). Daneben ist Sauerampfer ziemlich reich an Vitamin C und enthält Gerbstoffe.

Sauerampfer in der Küche

Die frischgrüne Säure des Sauerampfers lässt sich hervorragend in der Küche einsetzen. Er eignet sich besonders als gesunde Erfrischung nach der grauen Winterzeit, aber auch im Sommer lässt er sich prima bei herzhaften  Gerichten wie Frankfurter Grüne Soße, im Wildkräutersalat oder Desserts wie Beeren mit Vanilleeis und Sauerampfersoße verwenden. Auch kann man ihn ab und zu im Smoothie verwenden, nur sollte man dies nicht über lange Zeiträume tun (siehe Artikel Smoothie oder Oxalsäure). Sauerampfer wird beim erhitzen etwas schleimig. Bei Kleingeschnittenen Blättern mag das kaum auffallen, möchte man jedoch ganz Blätter verwenden, sollte man sich auf ein etwas schleimiges Mundgefühl einstellen.

Hier findest du Rezepte mit Sauerampfer:

Heilwirkung von Sauerampfer

Vielen Wildkräutern werden diverse Heilwirkungen nachgesagt. Uns ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Erfahrungswerte handelt (Volksmedizin, Teile der Naturheilkunde etc.) oder ob es dazu Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Standards gibt. Hier sind unsere Rechercheergebnisse:

Heilwirkung von Sauerampfer aus Sicht der Rationalen Phytotherapie (durch Studien belegt)

Leider wurden die Rumex-Arten noch nicht von der Kommission E , der HMPC oder der ESCOP bewertet. Es wird Zeit!

Heilwirkung von Sauerampfer aus Sicht der Volks- / Naturheilkunde (nicht durch Studien belegt)

In der Volksmedizin ist die Liste sehr lang, wir kürzen daher etwas ab: Man nutzte und nutzt den Sauerampfer bei Hauterkrankungen, Verstopfungen, Blutarmut, gegen Würmer und Müdigkeit, gegen Pickel und Furunkel. Zudem soll er appetitanregend und menstruationsregulierend wirken.

Kapitel 4: Sauerampfer Verwechslungsgefahr & Gefahren

Sauerampfer Verwechslungsgefahr: Sauerampfer ist gesund und lecker. Dennoch kann man ihn als Einsteiger*in mit zwei giftigen Artengruppen verwechseln, weshalb man bei der Bestimmung Vorsicht walten lassen sollte. Wer die Merkmale jedoch einmal gesehen hat, wird keine Probleme mehr haben, sie sicher zu erkennen.

***Hinweis: Sauerampfer enthält nicht geringe Mengen an Oxalsäure. Für gesunde Menschen in Maßen unbedenklich, sollten ältere Menschen und Menschen mit Nierenproblemen auf den Genuss oxalsäurehaltiger Speisen verzichten***

Andere Ampfer-Arten

Einsteiger verwechseln Ampferarten wie krauser Ampfer oder stumpfblättigen Ampfer manchmal mit den Sauerampfer-Arten. Das ist nicht dramatisch, da diese ebenfalls sehr Vitamin C – reich und essbar sind. Sie schmecken jedoch mäßig bis scheußlich, weshalb man vielleicht doch besser den richtigen sammeln sollte. Das prominenteste Merkmal der Sauerampferarten sind die spitzen Blattzipfel an der Blattgrund (dort, wo der Blattstiel am Blatt sitzt). Bei den anderen Ampferarten gibt es auch in gewisser Weise Zipfel, nur sind diese rund und wirken wie Buchten. Zudem sind die Blätter der anderen Ampferarten meist viel dunkelgrüner, teils bräunlich, derb-lederartig und zumeist viel größer.

Winden – Arten (Calystegia sp.)

Die Windenarten sind leicht giftig und während der Blüte kann man sie nicht mit Sauerampfer verwechseln: hat letzterer winzige, rötliche Blüten, bilden die Winden sehr große, wunderschöne Trichterförmige Blüten, die weiß bis rosa daherkommen. Vor der Blüte jedoch, vor allem im Frühling besteht die Gefahr sich zu vergreifen, vor allem weil die Laubblätter sich verflucht ähnlich sehen können. Hierbei hilf es, sich folgenden Fakt zu vergegenwärtigen: Winden winden sich. Sie selbst bilden nie einen aufrechten Stängel, sondern suchen sich andere Pflanzen, um sich daran hoch zuziehen, besser gesagt, sich um sie herum nach oben zu wickeln. Im Frühling , aber auch später findet man sie über die Wiese „kriechen“, auf der Suche nach einem Statik-Opfer. Von diesem niederliegenden, kriechenden Stängel aus geht dann immer ein Blattpaar aus. Im Frühling hat der Sauerampfer auch noch keinen Stängel, sondern die Laubblätter kommen zu mehreren aus einem Punkt aus dem Boden, doch er bildet nie einen kriechenden Stängel, sodass man diese, wenn man darauf achtet, eigentlich nicht verwechseln kann. Doch Obacht! Besonders fies wird es später, wenn sich die giftigen Winden um den Sauerampfer wickeln, hier kann man sich leicht vergreifen und beide einsammeln. Daher ist es wichtig, die Pflanzen, die man sammeln möchte, genau anzuschauen. Keine Pflanzen sammeln, um die sich andere Arten drum herum wickeln, oder aber diese zumindest vorher entfernen.

Aronstab (Arum sp.)

Die ziemlich giftigen, aber eher im Halbschatten der Wälder wachsenden Aronstabarten können auf den ersten Blick mit Sauerampfer verwechselt werden, da die Blattform recht ähnlich ist. Die um einiges größeren Blätter des Aronstabes kommen gerollt aus dem Boden, was der Sauerampfer nicht tut. Außerdem sind bei ersterem die Rippen auf der Blattunterseite viel stärker ausgeprägt und beim Zerteilen zieht er Fäden. Zu guter Letzt sind die „Zipfel“ am Blattgrund beim Sauerampfer in der Regel viel spitzer als beim Aronstab.

Kurzcheck "die Richtige"

Alle wichtigen Erkennungsmerkmale des Sauerampfers zusammengefasst.

Sauerampfer Verwechslungsgefahr
Kapitel 5: Sammelorte & Sammelzeiträume Sauerampfer

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Sammelpraxis beschäftigen. Wo finde ich Sauerampfer , wo kann ich ihn am besten Sammeln? Und welche Jahreszeit ist die beste, um Sauerampfer zu Sammeln?

wildkräuter am straßenrand

Die Sauerampferarten vertragen Sonne ziemlich gut und kommen oft auf Wiesen vor. Der kleine Sauerampfer verträgt trockene Böden noch besser und kommt zum Teil auch in Heiden und auf Sandflächen vor. Sammeln kann man ihn bereit im April und bis in den November hinein. Übrigens muss man sich nicht auf den Frühling beschränken: im Herbst ist er noch immer lecker und reich an Vitamin C.

Kapitel 6: Mythologisches & Historisches

Woher kommt der Name Sauerampfer? Was haben unsere Vorfahren mit Sauerampfer verbunden, welche Mythen ranken sich um ihn? Was gibt es sonst noch interessantes über Sauerampfer zu berichten?

Über den Sauerampfer lässt sich viel lustiges Berichten. Landwirt*innen werden mir nicht zustimmen, für diese ist es Teufelszeug – ist es doch schwer ihn los zu werden. Die Samen bleiben viele Jahre keimfähig , und das sogar in der Gülle!

Früher erzählte man den Kindern, dass man Läuse bekommt, wenn man zu viel Sauerampfer nascht. Ich konnte nicht herausfinden, ob das an den läuseähnlichen Samen liegt und man daraus schloss oder der Tatsache, dass man von der schädlichen Überdosierung wusste und die Kinder so vor Nierenleiden schützen wollte. Im bekannten Sinupret wird und wurde unter anderem Sauerampferextrakt verwendet.

Warum er „Sauer“ im Namen trägt, ist klar. Und woher kommt der Name Ampfer? Dieser kommt eventuell vom germanischen „amper“, was in etwas „scharf“ bedeutet. Auch das lateinischen amarus „bitter“ ist nicht sehr treffend. Treffsicherer kommt da doch das altenglische ampre „der Saure“ her.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Sauerampfer Verwechslungsgefahr ans Herz legen:

Quellen zum Artikel Sauerampfer Verwechslungsgefahr:

Larbig, Manuel , Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

Sauerhoff, Friedhelm: Etxmologisches Wörterbuch der Pflanzennamen.

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh Stuttgart, 2003.

Söhns, Franz: Unsere Pflanzen . Teubner, 1912.


Bitterstoffe

bittere Heilpflanzen
Bitterstoffe

Bitter - eine fast vergessene Geschmacksrichtung

bittere Heilpflanzen

Unsere Zungen sind Bitterstoffe, vom Kaffee einmal abgesehen, nicht mehr gewöhnt. Unserer Vorfahren haben viel bitterstoffreicher gegessen – aus den meisten Kulturgemüsesorten wurden Bitterstoffe im Laufe der letzten Jahrhunderte weitestgehend herausgezüchtet. Und das ist eigentlich schade, denn Bitterstoffe können einem Gericht nicht nur das gewisse „etwas“ verleihen, auch sind viele von ihnen in Maßen sehr gesund. Doch warum das nicht auf alle Bitterstoffe zutrifft, wie ihr Bitterstoffe abmildern könnt und was es sonst noch so über bittere Heilpflanzen zu erfahren gibt, berichten wir im folgenden Artikel.

Unsere Weiterbildungen:

Was sind Bitterstoffe? Gibt es bittere Heilpflanzen?

Bei den Bitterstoffen handelt es sich um eine chemisch sehr diverse Gruppe. Sie haben also aus chemischer Sicht oft gar nichts miteinander zu tun, sind nicht „miteinander verwandt“. Der Sammelbegriff bezeichnet die verschiedensten chemischen Stoffe, welche alle einen bestimmten Rezeptor im menschlichen Körper (auf der Zunge) aktivieren und so einen bitteren Geschmack hervorrufen. Der Begriff umfasst zum Beispiel häufig Vertreter der Flavonoide, Glykoside, aber auch giftige Alkaloide. Stoffe können also gleichzeitig mehreren Gruppen angehören, es gibt da oft kein „entweder oder“. Dadurch, dass die erwähnten Alkaloide auch oft bitter schmecken und somit zu den Bitterstoffen gezählt werden können, ist die pauschale Aussage „Bitterstoffe sind sehr gesund“ zu relativieren.

Wie wirken Bitterstoffe?

Die meisten Bitterstofftypen vieler heimischer Wildpflanzen wirken jedoch – in der richtigen Dosis- sehr positiv auf unseren Organismus. Sie fördern die Verdauung und Aufspaltung von Fetten, indem der stimulierte Rezeptor wiederum komplizierte Signalwege aktiviert, welche schließlich zur Steigerung der Sekretion von Magensäften und Verdauungsenzymen führen. Auf diesem Weg wirken Bitterstoffe appetitfördernd, dabei befördern sie gleichzeitig das rechtzeitige Eintreten eines Sättigungsgefühls, wodurch auch Heißhungerattacke verhindert werden können.

bittere Heilpflanzen

Eine bittere Heilpflanze: gewöhnlicher Beifuß (Artmesisia vulgaris)

Auf Grund dieser verdauungsregulierenden Wirkung besteht die Füllung der fettigen Weihnachtsgans gerne aus Beifuß und auch der Verdauungsschnaps nach einer schweren Mahlzeit schmeckt häufig bitter. Wie so oft gilt auch in diesem Fall: Die richtigen Bitterstoffe leisten in Maßen genossen einen sehr wertvollen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung, doch wer es übertreibt muss mit Magenschmerzen, Übelkeit und Reizungen des Verdauungstraktes rechnen.

Welche Wildkräuter haben Bitterstoffe?

Den Pflanzen dienen die Bitterstoffe zum Schutz vor hungrigen Herbivoren. Dementsprechend findet man Bitterstoffe bei sehr vielen wilden Arten. Auch unser Zuchtgemüse war früher bitter: In den allermeisten unserer Kulturpflanzen wurden diese Stoffe über die Zeit durch Züchtungsprozesse sehr stark minimiert, wodurch sich auch unsere Geschmacksgewohnheiten verändert haben. Selbst der bitter-scharfe Rucola aus dem Supermarkt wirkt mild im Vergleich zu seinem wilden Pendant, der Wilden Rauke. Bittere Heilpflanzen sind unter anderem :

Korbblütler

Kreuzblütler

Andere Gruppen

Bitterstoffe in der Küche

Um den bitteren Geschmack von Löwenzahn oder anderen Wildkräutern etwas zu mindern, können die Blätter vor dem Verzehr für ungefähr eine halbe Stunde in lauwarmes Wasser gelegt werden. Durch diese schonende Behandlung lösen sich die Bitterstoffe teilweise heraus und die Blätter können sogar im Salat verzehrt werden.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema bittere Heilpflanzen ans Herz legen:

Quellen:

Larbig, Manuel. Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021

FINGER, Thomas E. helping to regulate digestion, respiration, and other systems. The Scientist 11. (2011): 34-39. http://www.fiserscience.com/uploads/2/4/7/3/24731635/matters_of_taste_-_ptc_and_more.pdf

LU, Ping, et al. Extraoral bitter taste receptors in health and disease. The Journal of general physiology, 2017, 149. Jg., Nr. 2, S. 181-197. https://doi.org/10.1085/jgp.201611637

WÖLFLE, Ute; SCHEMPP, Christoph M. Bitterstoffe–von der traditionellen Verwendung bis zum Einsatz an der Haut. Zeitschrift für Phytotherapie, 2018, 39. Jg., Nr. 05, S. 210-215. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-0654-1711

 


Oxalsäure

Oxalsäure giftig
Oxalsäure

Sauer mach lustig

Oxalsäure giftig

Oxalsäure verleiht einigen Kulturpflanzen wie Rhabarber und Spinat ihre eigentümliche Säure. Auch einige Wildkräuter warten mit dieser auf, so sind Sauerampfer und Sauerklee wahrscheinlich die bekanntesten, sauer schmeckenden Wildkräuter. Warum Menschen mit Nierenleiden sich beim Verzehr oxalsäurehaltiger Lebensmittel etwas zügeln sollten und warum Imker sich besonders über sie freuen, wollen wir euch im folgenden Artikel vorstellen.

***Ist Oxalsäure giftig? Achtung: Nierenkranke sollten auf den Genuß oxalsäurehaltiger Lebensmittel verzichten***

Unsere Weiterbildungen:

Was ist Oxalsäure?

Die wasserlösliche Säure aus der Gruppe der Dicarbonsäuren wurde 1769 im Waldsauerklee (Oxalis acetosella) entdeckt und in Anlehnung daran als Oxalsäure getauft. Der saure Geschmack des Sauerklees und anderer nicht verwandter Pflanzen (z.B. dem Sauerampfer) lässt sich auf diese Verbindung zurückführen. Auch viele Vertreter der Fuchsschwanzgewächse enthalten Oxalsäure. Hierzu gehört etwa der Spinat, aber auch Arten der Gänsefüße oder Melden.

Oxalsäure wird von Imkern zur Bekämpfung der parasitischen Varroamilbe in das Bienenvolk geträufelt. Die organische Säure greift zwar den Parasiten an und veranlasst ihn abzufallen, schadet den Bienen hingegen nicht.

Wie wirkt Oxalsäure? Ist Oxalsäure giftig?

Oxalsäure ist prinzipiell ein schädigender Inhaltsstoff, aber in mäßigen Mengen und bei gesunden Menschen als unbedenklich zu betrachten. Bei dauerhaft übermäßigem Verzehr kann Oxalsäure die Nieren schädigen oder in Verbindung mit Kalzium und Harnsäure die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Die Säure bindet Kalzium und entzieht dieses so dem menschlichen Körper. Es ist daher sinnvoll oxalsäurehaltige Pflanzen in Verbindung mit kalziumreichen Lebensmitteln, etwa Milchprodukten oder Sesam, zu sich zu nehmen. Auf diese Weise kann sich die Oxalsäure bereits vor der Aufnahme in den Körper mit Kalzium verbinden. Nicht ohne Grund wird Rhabarberkompott gerne mit Vanillesoße oder Sahne serviert (Nein Nein, nicht etwa, weil Sahne lecker ist…) .

Oxalsäure giftig

Ein hervorragender WIldspinat, der größere Mengen Oxalsäure enthält: weißer Gänsefuß (Chenopodium album)

Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang ist die Aufnahme von Eisen, welche durch Oxalsäure gehemmt wird. Hierdurch sinkt die Verfügbarkeit von Eisen in bestimmten Lebensmitteln trotz hoher Eisengehalte stark. Die Oxalsäure im Spinat beispielsweise führt dazu, dass das darin enthaltene Eisen von unserem Darm schlechter aufgenommen werden kann. Dies kann gerade bei schwangeren Frauen und Vegetariern unter Umständen zu einem Eisenmangel führen.

Auch Rhabarber enthält größere Mengen an Oxalsäure. Diese befinden sich hier jedoch hauptsächlich in den Blättern, weshalb vorwiegend die gekochten Stängel verwendet werden. Auch das Kochen und Dünsten der Pflanze verringert den Oxalsäuregehalt erheblich, da sehr viel davon in das Kochwasser übergeht. Noch weiter minimieren lässt sich die Konzentration, indem das Kochwasser anschließend abgegossen wird.

Welche Wildkräuter haben Oxalsäure?

Relativ viele Pflanzen haben Oxalsäure, in größeren Mengen ist jedoch nur in wenigen Gruppen zu finden. Sie dient der Pflanze zum einen als Fraßschutz, zum anderen ist sie ein zum Teil unvermeidliches Stoffwechselprodukt.

Bei folgenden Pflanzengruppen sind Bitterstoffe besonders häufig:

 

[simple_tooltip content=’Manche Autoren unterscheiden zwischen den Familien Fuchsschwanzgewächse und Gänsefußgewächse’]Fuchsschwanzgewächse (Amarantaceae)[/simple_tooltip]Fuchsschwanzgewächse (Amarantaceae)

  • Melden
  • Gänsefüße
  • Fuchsschwänze

Knöterichgewächse (Polygonaceae)

  • Sauerampfer
  • Andere Ampfer – Arten

Andere Gruppen

  • Sauerklee

Oxalsäure in der Küche

Die Säure der Oxalsäure kann nicht nur Desserts verfeinern, auch herzhaften Gerichten verleiht sie das gewisse etwas.

Zusammenfassend ist von einem übermäßigen Konsum oxalsäurehaltiger Pflanzen abzuraten, allerdings ist der gelegentliche Verzehr von Sauerampfer oder Rhabarber für gesunde Menschen unproblematisch. Wie so oft bei der Bewertung bestimmter Inhaltsstoffe heißt es „die Dosis macht das Gift“. Auf Oxalsäure verzichten sollten also Menschen, die unter Nierenproblemen oder Nährstoffmangel leiden. Dennoch kann man nicht per se sagen, dass Oxalsäure giftig ist.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Oxalsäure giftig ans Herz legen:

Quellen:

Fleischenhauer et. al., Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, 2007.

Larbig, Manuel, Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/wissen/haetten-sies-gewusst/ist-die-oxalsaeure-im-rhabarber-schaedlich-36320 (Abgerufen am 28. September um 23:13)


Vitamin C

Vitamin C

Der Immunbooster

Vitamine sind keine einheitliche chemische Stoffgruppe, sondern sind dadurch definiert, dass wir sie (von einer Ausnahme abgesehen) nicht selbst herstellen können, sie zwar für einen gesunden Organismus notwendig sind, uns aber keine Energie liefern. Vitamin C ist in vielen Wildkräutern in beachtlichen Mengen vorhanden, weshalb es sich gerade in den Herbstmonaten besonders lohnt, auf diese zurückzugreifen. Ob Vitamin C beim Kochen zerstört wird und welche heimische Wildpflanze den höchsten Gehalt an Vitamin C besitzt, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Unsere Weiterbildungen:

Was ist Vitamin C?

Vitamin C ist eines der 13 Vitamine, auf deren Zufuhr wir Menschen angewiesen sind. Aus ihnen gewinnt unser Körper zwar nicht direkt Energie oder nutzt sie zur Herstellung größerer Bausteine, wie es bei Zuckern, Fetten oder Proteinen der Fall ist, doch sind Vitamine dennoch unerlässlich für einen funktionierenden Stoffwechsel und müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden. Hierzu können Wildkräuter und -früchte einen wichtigen Beitrag leisten. Die unscheinbare Brennnessel etwa verfügt über große Mengen an Vitamin A, C und E. Den höchsten Vitamin C Gehalt aller heimischen Pflanzen besitzen die Hagebutten unserer Wildrosen mit bis zu 1250 mg pro 100 g Frischmasse. Sie übertreffen damit selbst die Zitrone (50 mg) um ein Vielfaches. Auch die aromatische Knoblauchrauke, der Sanddorn, oder das Barbarakraut können Werte zwischen 300 und 400 mg erreichen.

Die Entdeckung des Vitamin C nahm ihren Ursprung in der Mitte des 18. Jahrhundert, als der britische Marinearzt James Lind die Ursache für Skorbut auf einem Schiff untersuchte. Die mysteriöse Seefahrerkrankheit äußerte sich in dramatischen Symptomen und konnte, wie Lind durch Experimente zeigte, durch den Verzehr von Zitronen geheilt werden. Skorbut war also die Folge einer Mangelernährung. Isoliert wurde das Vitamin aus der Zitrone erstmals 1932.

Wie wirkt Vitamin C?

Da Vitamin C an vielen Vorgängen im Immunsystem beteiligt ist, können die entsprechenden Wildpflanzen im Winter hervorragend zur Prävention und Linderung von Erkältungskrankheiten eingesetzt werden. Der fruchtige Hagebutten-Tee wird damit zu einem wertvollen Begleiter in den kalten Wintermonaten, enthalten die Früchte der Wildrosen doch zum Teil 20 mal mehr Vitamin C als Zitronen (!). Auch bei Schwangeren empfiehlt sich der Tee auf Grund des erhöhten Vitamin-C-Bedarfs und zur Stärkung der Immunabwehr.

Platz eins der Vitamin C reichsten heimischen Gewächse: Wildrosen (Hagebutte)

Einige Vitamine (z.B. A, C und E) wirken im Körper auch als Antioxidantien, das bedeutet sie neutralisieren schädliche Moleküle (Radikale) aus der Umwelt und nehmen damit eine wichtige Schutzfunktion ein. In den Linsen und der Tränenflüssigkeit unserer Augen ist der Vitamin C Gehalt daher im Vergleich zum Blut um das 50-fache erhöht und schützt das exponierte Organ so besonders effektiv vor freien Radikalen.

Welche Wildkräuter haben viel Vitamin C?

Viele Wildkräuter sind Vitaminreich. Einige Arten sind noch Vitamin C – reicher als andere, weshalb wir hier eine List der vitaminreichsten Wildkräuter und Wildfrüchte erstellt haben:

Wildfrüchte

  • Wildrosen (Hagebutte)
  • Kornelkirsche
  • Sanddorn
  • Eberesche

Wildkräuter

  • Sauerampfer
  • Andere Ampfer – Arten
  • Brennnessel
  • Barbarakraut
  • Franzosenkraut
  • Gänsefuß
  • Giersch
  • Knoblauchsrauke
  • Weidenröschen
  • Birkenblätter

Vitamin C reiche Wildkräuter in der Küche

Viele Wildkräuter sind sehr Reich an Vitamin C. Von daher ist es der Gesundheit sehr zuträglich, ab und an mit Wildkräutern zu kochen. Daneben kann ma aus diversen Wildfrüchten wie Hagebutte, Kornelkirsche und sogar Eberesche (Vogelbeeren) einen wirksamen Erkältungstee zubereiten. Folgende Rezepte und Kurse können wir dazu ans Herz legen:

Nothing found.

FAQ: Wird Vitamin C nicht durch Kochen zerstört?
Ist ein Hagbuttentee überhaupt noch gesund, wenn das Vitamin C durch Hitze zertört wird?

Verschiedenen Studien zufolge reduziert sich der Gehalt an Vitamin C durch den Zerfall des hitzeempfindlichen Moleküls beim Kochen um 30 bis 90%. Entscheidend ist dabei, wie und von welchen anderen Stoffen begleitet das Vitamin C im Lebensmittel gebunden ist.

Bei der Tee-Zubereitung mit einmaligem Übergießen der Hagebutten und anschließender Ziehdauer dürften deutlich mehr als 10% des Vitamin C erhalten bleiben. Auch darf man nicht vergessen, dass wir nur ein bestimmtes Maximum an Vitamin C aufnehmen kann und einige Wildfrüchte wie Hagebutten liefern davon Massen. Soll heißen: selbst wenn nur 10% verbleiben würden, ist das mehr als genug. Die Bilanz lässt sich weiter maximieren, indem man das Wasser für den Aufguss nur auf ca. 60°C erhitzt.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zu diesem Thema ans Herz legen:


Nachtkerze

Nachtkerze essbar
Nachtkerze essbar
Nachtkerze

Von Schinkenwurzeln und Schönheitspflege

Die Gemeine Nachtkerze ist ein perfektes Küchenwildkraut. Von der Wurzel bis zu den Samen kann die gesamte Pflanze verwendet werden und sobald du darauf achtest, wird sie dir ständig begegnen. Nachtkerze ist also essbar! Aber nicht nur kulinarisch hat die Pflanze einiges zu bieten, auch in der Naturheilkunde, der Kosmetik und sogar unter Fledermäusen erfreut sie sich großer Beliebtheit.

Erfahre hier mehr über das geschätzte Nachtkerzenöl, was sich alles hinter dem Namen verbirgt und welche Überraschung die hübschen, gelben Blüten bereithalten. Wir verraten dir auch, wie du in Zukunft die Gemeine Nachtkerze sicher erkennen und sie von ihrem Namensvetter – der Königskerze – unterscheiden kannst.

Unsere Weiterbildungen:

Nachtkerze essbar
Kapitel 1: Merkmale Nachtkerze

Bei der Gemeinen Nachtkerze handelt es sich um eine hochgewachsene, schlanke Pflanze mit großen, gelben Blüten – ein Anblick, der mit etwas Fantasie dem einer entfachten Stabkerze ähnelt. Da diese Wuchsform jedoch auch in anderen nichtverwandten Gruppen wie den Königskerzen vorkommt, lohnt sich ein genauerer Blick.

Ein wichtiges Merkmal der Nachtkerzen ist die Anzahl der gelben Kronblätter – vier in der Zahl müssen es sein. Sowohl die geschlossenen Blütenknospen als auch die späteren Fruchtkapseln weisen eine längliche Form auf. Die Blüten (aus denen später die Fruchtkapseln hervorgehen) stehen ringsherum vom Stängel ab, wobei jede der Achsel eines Tragblattes entspringt. Die bodennahen Blätter werden zwischen 10 und 30 cm lang, aber bleiben relativ schmal. Sie bilden im ersten Jahr eine kreisrunde Anordnung (Blattrosette) und können hier eine zum Teil Rotverfärbungen aufweisen. Die kleinen, ölhaltigen Samen befinden sich zu vielen in der kapselförmigen Frucht und können ab September geerntet werden. Auch unter der Erde verbirgt sich ein schmackhafter Nährstofflieferant in Form einer kräftigen, rübenförmigen Wurzel.

Kapitel 2: Botanisches

Die eindrucksvollen Nachtkerzen stellen die namensgebende Gattung innerhalb der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) dar. Letztere umfasst neben heimischen Vertretern der Weidenröschen (Epilobium sp.) oder Hexenkräuter (Circaea sp.) auch die hierzulande als Zierpflanzen bekannten Fuchsien (Fuchsia sp.).  Die Gemeine Nachtkerze beschreibt systematisch vielmehr eine „Sammelart“ aus mehreren eng verwandten Kleinarten, deren Unterscheidung jedoch selbst für Spezialisten eine Herausforderung darstellen kann. Dieser Umstand ist ihrer Neigung zur Hybridisierung geschuldet, also der geschlechtlichen Fortpflanzung zwischen zwei verschiedenen Arten. Dieses Thema kann allerdings getrost den Taxonomen überlassen werden.

Nachdem die auffällige, gelbblühende Pflanze im 17. Jahrhundert als Zierpflanze von Nordamerika nach Europa gelangte, ist sie heute in ganz Deutschland anzutreffen und hat sich als typische Komponente trockener Brachflächen etabliert.

Das lateinische Artepitheton „biennis“ und der deutsche Trivialname „zweijährige Nachtkerze“ beschreiben den Lebensrhythmus der Pflanze. Im ersten Jahr nach der Keimung bildet sich neben der Wurzel oberirdisch nur eine Blattrosette aus. Erst im zweiten Jahr geht die Nachkerze in die reproduktive Phase über und bildet den typischen blütenreichen Spross, der nun eine Höhe von bis zu 1,80 Metern erreichen kann. Die Blütezeit erstreckt sich von Anfang Juni bis in den September. Nach der Samenreife, also im zweiten Winter, stirbt die Pflanze ab und hinterlässt nur ihre Samen.

Auch hier gibt der Name „Nachtkerze“ bereits Aufschluss über die Ökologie der Pflanze. Als Bestäuber der Nachtkerze dienen hauptsächlich Nachtfalter – ganz genau, so nützlich können die unliebsamen Motten, Schwärmer und Spanner sein. So öffnet die Nachtkerze erst mit der Abenddämmerung die Blüten für ihre Bestäuber mit einer für das Pflanzenreich erstaunlich hohen Geschwindigkeit von wenigen Minuten. Diese abgestimmte Choreografie lässt sich wunderbar an lauen Sommerabenden beobachten. Bereits am nächsten Tag schließen sich die jeweiligen Blüten wieder und beginnt zu welken. Ein kurzer Auftritt für eine so anmutige Schöpfung. Auch für Fledermäuse ist die Gemeine Nachtkerze ein willkommener Verbündeter auf der Jagd nach nachtaktiven Insekten. Und ist Nachtkerze essbar? Siehe selbst im folgenden Kapitel.

Kapitel 3: Inhaltsstoffe & Verwendbarkeit

Vielen ist die Nachkerze aus Kosmetikprodukten bekannt. Hierzu wird das Öl der Samen verwendet, welches mit einem besonders hohen Gehalt an der wertvollen Gamma-Linolensäure punktet. Es handelt sich dabei um eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die zwar für uns Menschen essentiell ist, aber in Pflanzen selten auftritt.

Während die Nachtkerze früher auch wegen ihrer essbaren Wurzel kultiviert wurde, dient sie heute hautsächlich der Gewinnung von Nachtkerzenöl – ein lohnenswertes Unterfangen trotz der kleinen Samen, da diese einen Ölanteil von bis zu 30% aufweisen können.

Nachtkerze in der Küche

Besonders in der Küche ist die Nachtkerze ein gern gesehener Gast, da alle Teile der Pflanze hier Verwendung finden. Aus den Blättern lässt sich ein schmackhafter Spinat zaubern, die leicht nussig schmeckenden Samen können ähnlich wie Sesam verwendet werden. Die fleischige Wurzel lässt sich entweder roh in den Salat raspeln oder zu einem schwarzwurzelähnlichen Wurzelgemüse verarbeiten. Geerntet werden sollte die Wurzel im ersten Jahr oder im Frühjahr vor der Bildung der Blütentriebe, da sie später verholzt.

Nachtkerze essbar

Heilwirkung von Nachtkerze

Vielen Wildkräutern werden diverse Heilwirkungen nachgesagt. Uns ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Erfahrungswerte handelt (Volksmedizin, Teile der Naturheilkunde etc.) oder ob es dazu Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Standards gibt. Hier sind unsere Rechercheergebnisse:

Heilwirkung von Nachtkerze aus Sicht der Rationalen Phytotherapie (durch Studien belegt)

Es sind keine klinischen Studien über die Wirkung von Nachtkerzenöl bekannt. Die Gemeine Nachkerze wird als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft.

Heilwirkung von Nachtkerze aus Sicht der Volks- / Naturheilkunde (nicht durch Studien belegt)

Dem Nachtkerzenöl werden entzündungshemmende, juckreizstillende und hautgeneriende Eigenschaften zugesprochen. Naturheilkundlich wird es daher innerlich und äußerlich gegen diverse Hautleiden eingesetzt. Hierzu zählen die Behandlung von Hautekzemen, trockener Haut, Schuppenflechte und Neurodermitis. Auch die Kosmetik verspricht eine hautverbessernde Wirkung.

Das europäische Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) empfiehlt eine Anwendung zur symptomatischen Erleichterung von Juckreiz als begleitende Maßnahme beispielsweise bei Neurodermitis. Diese Einschätzung basiert auf der langjährigen naturheilkundlichen Anwendung und ist nicht durch Studien belegt.

In der Volksheilkunde wurde das Öl auch innerlich bei Magen-Darm-Beschwerden, Asthma oder Keuchhusten angewendet.

Kapitel 4: Verwechslung Nachtkerze & Gefahren

Nachtkerzen werden von Einsteiger*innen häufig mit den Königskerzen verwechselt. Nur in großen Mengen können diese aufgrund der enthaltenen Saponine schädlich wirken. Gefährlich wäre hingegen bereits in geringen Mengen eine Verwechslung mit dem stark giftigen Fingerhut, dessen Blätter zu beginn Ähnlichkeiten mit der Nachtkerze aufweisen.

Königskerzen – Arten (Verbascum sp.)

Wie bereits oben angesprochen, kann es bei den Nachtkerzen auf Grund der ähnlichen Statur und Blütenfärbung zur Verwechslung mit Vertretern der Königskerzen kommen. Auch Königskerzen werden in der Naturheilkunde eingesetzt. Ihr vergleichsweise hoher Gehalt an Saponinen wirkt bei Erkältungen hustenlösend und reizlindernd, in größeren Mengen sollte jedoch vom Verzehr abgesehen werden. Daher sollte beim Sammeln auf die Anzahl der Blütenblätter geachtet werden: Bei den Nachtkerzen sind es vier, bei den Königskerzen fünf. Außerdem verfügen die Nachtkerzen über längliche Blütenknospen und Fruchtkapseln, während beide bei den Königskerzen kugelig-rund geformt sind.

Fingerhut – Arten (Digitalis sp.)

Alle Pflanzenteile des Fingerhuts sind für den Menschen hochgiftig und sollten nicht verzehrt werden. Die Blüten der beiden Pflanzen unterscheiden sich stark voneinander, weshalb die Verwechslungsgefahr nur beim Sammeln vor der Blütenbildung besteht. Beide Pflanzen bilden eine üppige Blattrosette am Boden aus. Die kahlen Rosettenblätter der Gemeinen Nachtkerze sind länglich und weisen einen auffälligen, meist leicht rötlich gefärbten Mittelnerv auf. Die grundständigen Fingerhutblätter sind hingegen behaart, rundlicher und mit längeren Stielen versehen. Glücklicherweise sollten die beiden Arten nicht allzu häufig nebeneinander anzutreffen sein, da der Fingerhut im Gegensatz zur Nachtkerze eher nährstoffreiche, feuchtere und leicht saure Standorte bevorzugt und so vornehmlich an Waldwegen oder -lichtungen vorkommt.

Kurzcheck "die Richtige"

Alle wichtigen Erkennungsmerkmale der Nachtkerze zusammengefasst.

Nachtkerze essbar
Kapitel 5: Sammelorte & Sammelzeiträume Nachtkerze

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Sammelpraxis beschäftigen. Wo finde ich Nachtkerze , wo kann ich ihn am besten Sammeln? Und welche Jahreszeit ist die beste, um Nachtkerze zu Sammeln?

wildkräuter am straßenrand

Nachtkerze ist essbar! Ein weiterer Vorteil der Nachtkerze als Küchenkraut ist, dass ganzjährig gesammelt werden kann. Sogar im Winter sind die unverholzten Wurzeln jener Pflanzen anzutreffen, die sich in Ihrem ersten Lebensjahr befinden. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September, dementsprechend findet man die Samen von Juli bis Oktober. Finden kann man sie an sonnigen, nicht zu feuchten Stellen auf Ruderalfluren, wie Wegränder, Schutthaufen, Baustellen, Brachflächen. Die Blätter (Am Stängel und länger noch als bodennahe Rosette) lassen sich von April bis in den November hinein finden. Die Wurzel der Pflanze i ersten Jahr kann man das gesamte Jahr hindurch Sammeln. Dies ist jedoch nur den Fortgeschrittenen vornehalten, da man die Nachtkerze in diesem Stadium mit dem hochgiftigen Fingerhut verwechseln kann.

Kapitel 6: Mythologisches & Historisches

Woher kommt der Name Nachtkerze? Was haben unsere Vorfahren mit Nachtkerze verbunden, welche Mythen ranken sich um sie? Was gibt es sonst noch interessantes über Nachtkerze zu berichten?

Wie so häufig lässt sich auch bei der Nachtkerze die Geschichte und der Aberglaube vergangener Generationen gut an den sogenannten Trivialnamen zurückverfolgen.

Die „Nachtkerze“ wurde früher tatsächlich als Lichtquelle genutzt, indem man sie in flüssiges Wachs getaucht als Fackel aufstellte. Ein weiterer, in Vergessenheit geratener Name für die Pflanze lautete „Weinkraut“. Er geht zurück auf die Vorstellung der antiken Griechen mit einem Nachtkerzen-versetzten Wein ließe sich ein wildes Tier ruhigstellen. Ob hier nun tatsächlich die Wirkung des Krautes oder doch eher der eigene Weinkonsum zu dieser Annahme führte, sei dahingestellt.

Auch der umgangssprachliche Begriff „Schinkenwurzel“ hat einen historischen Hintergrund. Die Bezeichnung geht zurück auf den fleischähnlichen Eindruck, den die Wurzel beim Anbraten erweckt, da hierbei eine leicht rötliche Färbung entsteht. In schlechten Zeiten wurde gerne zu diesem frei verfügbaren Wildgemüse gegriffen. Zum Vorteil der Stadtbevölkerung wuchs die anspruchslose Nachtkerze selbst auf den Trümmern und Brachlandschaften der Nachkriegszeit. Doch bereits die Ureinwohner Nordamerikas wussten die Wurzel der Nachtkerze als Nahrungsmittel zu schätzen.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Nachtkerze essbar ans Herz legen:

Quellen:

Fleischenhauer et. al., Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, 2007.

Larbig, Manuel , Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

https://arzneipflanzenlexikon.info/index.php?de_pflanzen=136 (Abgerufen am 14.08.21 um 15:14)

https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/oenotherae-biennis-oleum (Abgerufen am 14.08.21 um 18:29)


Brombeere

Brombeerblätter Wirkung
Brombeere

Wehrhafte Gesellinnen

Brombeerblätter Wirkung

Brombeeren kennen jedes Kind: entweder von den süßen Früchten oder aber aufgrund der auffälligen Wehrhaftigkeit. Dass man auch die Blätter zu Heilzwecken verwenden kann (Brombeerblätter Wirkung) und früher sogar als Teeersatz dienten, ist den wenigsten bekannt. Brombeeren sind faszinierende Pflanzen und manch eine Gartenbesitzerin oder Gartenbesitzer kennt die Standhaftigkeit dieses Rosengewächses. Warum Brombeeren keine Dornen haben, wo und wann man sie am besten sammelt und was Hirsche damit zu tun haben, erfahrt ihr im folgenden Artportrait.

Unsere Weiterbildungen:

Brombeerblätter Wirkung
Kapitel 1: Merkmale

Brombeeren sind winterharte, mehrjährige Sträucher, deren Stängel unterschiedlich stark bestachelt und verholzt sein können. Oft wächst die Pflanze als Kletterpflanze, es gibt aber auch kriechende Vertreter wie die Kratzbeere (Rubus caesius).

Die Blätter sind abwechselnd am Stiel angeordnet und können 3fach, 5fach oder 7fach gefiedert sein. Die Blattränder sind gezähnt. An ihrer Unterseite sind die Blätter an der Mittelrippe ebenfalls bestachelt.

Von Mai bis August erscheinen die fünfblättrigen Blüten in Farben von zartrosa bis weiß. Diese stehen in rispigen oder traubigen Blütenständen. Die Blüten besitzen viele Staub und Fruchtblätter, aus denen sich von August bis in den Oktober hinein kleine blauschwarze Steinfrüchte bilden, die wir alle zusammengenommen als Brombeere kennen. Die Frucht ist also keine Beere, sondern eine Sammelsteinfrucht. Zur Wirkung von Brombeerblättern mehr in Kapitel 4.

Kapitel 2: Botanisches

Die Brombeere wird zusammen mit der Himbeere der Pflanzengattung Rubus zugeordnet, deren Vertreter innerhalb der gemäßigten Zone weltweit anzutreffen sind. Die Gattung gehört der Familie der Rosengewächse der Rosaceaen an. Neben den Rosen umfasst diese noch viele weitere uns gut bekannte Arten wie Äpfel, Mandeln, Birnen, Pflaumen und Kirschen. Neben den bekannten Obstarten finden sich auch verschiedene krautige Pflanzen wie der Frauenmantel, das Fingerkraut, die Nelkenwurz oder das Mädesüß.

Bei uns in Mitteleuropa gibt es bereits eine schier unzählige Vielfalt an wilden, kultivierten und ausgewilderten Brombeerarten und Unterarten, die teilweise nur sehr schwer voneinander unterscheidbar sind. Sie bilden häufig Hybride, also Mischformen. Glücklicherweise sind diese für unsere Zwecke alle gleichermaßen verwendbar.

Die ökologisch wertvollen Sträucher sind wichtige Rückzugsräume für viele Tiere, da sie dort vor Fressfeinden sicher sind. Zum Beispiel haben viele Vögel hier einen großen Nutzen. Viele Insekten lieben Brombeerblüten und wer einmal an ihnen gerochen hat, kann das gut nachvollziehen. Doch Brombeeren können sich auch ganz ohne Partner vermehren, indem sie einfach – ohne vorher bestäubt worden zu sein – Samen bilden.

Kapitel 3: Inhaltsstoffe & Verwendbarkeit

Die Brombeere begleitet den Menschen als Heil- und Kulturpflanze schon sehr lange. Bereits aus der Steinzeit, dem alten Ägypten, bei den Griechen und den Römern gibt es Funde der Kerne und Überlieferungen über deren Verwendung.

Bei der Brombeere muss man zwischen den Früchten und den Blättern unterscheiden. Die Blätter zeichnen sich vor allem durch einen wirksamen Gehalt an Gerbstoffen aus, diese wirken zusammenziehend und entzündungshemmend. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide und organische Säuren.

Brombeeren in der Küche

Die Blätter schmecken lecker in verschiedensten Teemischungen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass durch die behaarten und stachligen Blätter sich die Mischungen nicht so schnell entmischen und sich in grobe und feine Bestandteile aufteilen. Aber auch als alleinige Zutat schmecken vor allem die jungen Blätter der Brombeere herrlich frisch als Teeaufguss. Ein besonderes Geschmackserlebnis bieten fermentierte Blätter der Brombeere. Diese wurden in früheren Zeiten oft als Schwarzteeersatz genutzt und waren als „deutscher Tee“ bekannt.

Die Früchte schmecken herrlich säuerlich- süß und finden vielseitige Verwendung in der Küche. Sie sind wahre Vitaminbomben und enthalten zudem eine Vielzahl an verschiedenen Mineralien und Spurenelementen.

Heilwirkung von Brombeere / Brombeerblätter Wirkung

Vielen Wildkräutern werden diverse Heilwirkungen nachgesagt. Uns ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Erfahrungswerte handelt (Volksmedizin, Teile der Naturheilkunde etc.) oder ob es dazu Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Standards gibt. Hier sind unsere Rechercheergebnisse zum Thema Brombeerblätter Wirkung:

Heilwirkung von Brombeere aus Sicht der Rationalen Phytotherapie (durch Studien belegt)

Bis jetzt fand noch keine Bearbeitung der Brombeerblätter durch die HPNC noch von der ESCOP statt. Die Kommission E empfiehlt sie innerlich bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen und äußerlich bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Eine Einstufung als traditionelles Arzneimittel nach dem Arzneimittelgesetz fand noch nicht statt.

Heilwirkung von Brombeere aus Sicht der Volks- / Naturheilkunde (nicht durch Studien belegt)

In der Volksheilkunde findet die Brombeere ebenfalls wegen ihrer zusammenziehenden und entzündungshemmenden Wirkung Anwendung bei Durchfällen, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie äußerlich für Waschungen bei entzündlichen Hautausschlägen.

Kapitel 4: Verwechslung & Gefahren Brombeeren

Spätestens wenn die Brombeere ihre dunklen Früchte bekommt erkennt sie jedes Kind. Auch davor ist sie aufgrund ihres Wuchses und ihrer Stacheln gut zu erkennen. Für Anfänger kann sie aber manchmal schwer von der Himbeere unterschieden werden. Hier hilft ein Blick unter das Blatt. Die Himbeere besitzt nämlich eine silbrig-weiße und filzige Blattunterseite. Zudem sind die Stacheln der Mittelrispe viel feiner und weicher.

Werden die beiden einmal verwechselt ist das aber nicht weiter schlimm, denn die Blätter der Himbeere schmecken ebenfalls gut im Tee.

FAQ: haben Brombeeren Dornen oder Stacheln?

Hast du gewusst, dass die Brombeere keine Dornen, sondern Stacheln besitzt? So ist es übrigens auch bei den anderen Rosen (Brombeeren sind auch Rosengewächse) . Dornröschen sollte also eher Stachelröschen genannt werden. Umgekehrt besitzen Kakteen keine Stacheln, sondern Dornen. Doch was ist der Unterschied zwischen den Beiden? Dornen sind Pflanzenorgane wie Blätter, Wurzel oder Spross („Stängel“), die im Laufe der Zeit umgewandelt wurden und fest mit der Pflanze verwachsen sind und über deren Leitbahnen versorgt werden. Stacheln dagegen sind keine umgewandelten Pflanzenorgane, sondern wachsen an den Organen als Auswüchse. Sie sitzen auf der Epidermis, der Außenhaut der Pflanze. Stacheln kannst du im Gegensatz zu den Dornen ganz leicht von der Pflanze entfernen. Dornen wie auch die Stacheln helfen der Pflanze sich vor Fressfeinden zu schützen. Die Brombeere nutzt ihre Stacheln auch als Kletterhilfe.

Kurzcheck "die Richtige"

Alle wichtigen Erkennungsmerkmale der Brombeere zusammengefasst.

Brombeerblätter Wirkung
Kapitel 5: Sammelorte & Sammelzeiträume Brombeere

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Sammelpraxis beschäftigen. Wo finde ich Brombeere , wo kann ich sie am besten Sammeln? Und welche Jahreszeit ist die beste, um Brombeere zu Sammeln?

Brombeerblätter Wirkung

Die Brombeere mag stickstoffreiche und kalkhaltige Böden und steht gerne sonnig bis halbschattig. Wegen ihrer erfolgreichen Verbreitungsstrategie über Wurzelausläufer und Absenker kann sie aber fast überall, wo etwas Platz und Sonne gibt gefunden werden. So trifft man die Brombeere häufig auf Waldlichtungen, Kahlschlägen, Wegesrändern, Gebüschen und Hecken, auf Brachen und in verwilderten Gärten an. Brombeere blüht von Mai bis August , dementsprechend kann man je nach Standort die Früchte der Brombeere von August bis in den Oktober hinein sammeln.

Die frischen Blätter können in warmen Jahren schon ab März gesammelt werden. Solange die Stacheln noch weich sind, können die Blätter auch frisch verzehrt oder als Blattgemüse gekocht werden. Für die Nutzung als Tee, können die Blätter bis in den Späten Sommer hinein gesammelt werden. Manche Brombeeren sind wintergrün, verlieren auch über den Winter ihre Blätter nicht. Diese sind aber nicht sehr ansehnlich und sind oft von Pilzen befallen und eignen sich daher nicht mehr zum Sammeln.

Kapitel 6: Mythologisches & Historisches

Woher kommt der Name Brombeere? Was haben unsere Vorfahren Brombeere verbunden, welche Mythen ranken sich um ihn? Was gibt es sonst noch interessantes über Brombeere zu berichten?

Aus dem Indogermanischen leitet sich der Gattungsname Rubus von „reub“ ab, was so viel wie „reißen“ bedeutet. Jeder, der sich schon einmal seinen Weg durch ein Brombeer- oder Himbeergebüsch bahnen musste kann diese Namensgebung wohl lebhaft nachvollziehen.

Das Artepitheton fruticosus leitet sich vom lateinischen „frutex“ =Strauch ab.

Der deutsche Name Brombeere kommt aus dem Althochdeutschen, der „bramo-beri“   welche für Dornenstrauch und Beere steht. Den Germanen war die Brombeere heilig und sie wurde als Zauberstrauch verehrt. Da die Beeren gerne von Hirschen gefressen werden, wurde die Brombeere von den German auch als Hirschbeere bezeichnet.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Brombeerblätter Wirkung ans Herz legen:

Quellen zum Artikel Brombeerblätter Wirkung:

Fleischhauer, S. G., Guthmann, J., Spiegelberger, R., Essbare Wildpflanzen

Grappendorf, D., Wildkräuter- Küche

https://arzneipflanzenlexikon.info/brombeere.php

Larbig, Manuel. Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021


Schafgarbe

Schafgarbe Wirkung
Schafgarbe

Die verkannte Verwandte der Kamille

Schafgarbe Wirkung

Bei der Schafgarbe handelt es sich um eine der ältesten pflanzlichen Arzneien. Sie begegnet uns ständig, doch führt sie den unbedarften Sammler gleich zweifach an der Nase herum. Wir erzählen dir, wie du sie dennoch beim nächsten Mal auf den ersten Blick von giftigen Doldenblütlern unterscheiden kannst.

Das sagenumwobene Heilkraut war bereits im antiken Griechenland bekannt und diente im Laufe der Zeit als Projektionsfläche für diverse Aberglauben. Auch in der Küche findet die Schafgarbe eine Verwendung. Appetitlosigkeit, Flatulenz und oberflächliche Wunden – dagegen ist kein Kraut gewachsen, oder vielleicht doch? Hier erfährst du mehr über die Inhaltsstoffe & Wirkung von Schafgarbe und warum gerade Frauen diese Pflanze unbedingt kennen sollten.

Unsere Weiterbildungen:

Schafgarbe Wirkung
Kapitel 1: Merkmale Schafgarbe

Schafsgarbe besitzt Blütenkörbchen, deren Einzelblüten gemeinsam den Anschein einer einzelnen Blüte erwecken. Dieser Eindruck entsteht, da nur die vier bis sechs außengelegenen Blüten (Zungenblüten) innerhalb eines Korbes über je ein verlängertes, meist weißes Blütenblatt verfügen. Die Kronblätter der inneren Röhrenblüten sind zu einer unscheinbaren, weiß-gelben Röhre verwachsen. Die Farbe der Blütenblätter ist erstaunlich variabel. So existieren neben der dominierenden, weißen Form auch rosafarbene Ausprägungen.

Die Blätter entspringen abwechselnd dem Stängel und sind fein gefiedert. Diese kleinteilige Gliederung der Blätter spiegelt sich im lateinische Artepitheton millefolium wider, was so viel bedeutet wie „Tausendblatt“.

Insgesamt verfügt die Schafgarbe über einen markanten, leicht an Kamille erinnernden Geruch. Dabei sei jedoch Vorsicht geboten, denn aus verschiedenen Gründen sollte der Geruch einer Pflanze nie als Bestimmungsmerkmal verwendet werden. Zur Schafgarbe Wirkung kommen wir in Kapitel 4.

Kapitel 2: Botanisches

Auf den ersten Blick wird die Schafgarbe gerne für einen Doldenblütler (Apiaceae) gehalten. Zwar verfügen auch Vertreter dieser Pflanzenfamilie häufig über weiße, dichtstehende Blüten, doch entdeckt man bei genauerer Betrachtung der Schafgarbe zwei wichtige Details: Zum einen besteht jede der vermeintlichen „Blüten“ in Wahrheit aus vielen Einzelblüten, die zusammen einen Blütenkorb bilden. Zu anderen handelt es sich bei der Anordnung dieser Blütenkörbe keinesfalls um eine Dolde, da nicht alle Verzweigungen aus einem Punkt entspringen. Wider Erwarten handelt es sich bei Achillea millefolium also um einen Vertreter der Korbblütler (Asteraceae), zu denen neben dem Löwenzahn auch das Gänseblümchen oder die Kamille gehören.

Hinter der Gemeinen Schafgarbe verbirgt sich eine Artengruppe, die viele Kleinarten umfasst. Die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe kann auf diese Weise recht stark variieren, jedoch lassen sie die Vertreter trotzdem ohne Bedenken in gleicher Weise verwenden.

Die Schafgarbe verfügt über ein unterirdisches Rhizom. Es handelt sich hierbei um einen parallel zur Erdoberfläche verlaufenden Teil der Sprossachse, aus welchem ständig neue Pflänzchen samt Wurzel austreiben können. Während der obere Teil der Pflanzen am Ende einer Vegetationsperiode abstirbt, überdauert der unterirdische Bereich. Die Bestäubung erfolgt unspezifisch durch diverse Insekten wie Fliegen oder Bienen.

Kapitel 3: Inhaltsstoffe & Verwendbarkeit Schafgarbe

Die Schafgarbe verfügt über einen herb-aromatischen Geschmack – eine Komposition aus Bitterstoffen und ätherischem Öl. Folglich können die jungen Blätter gut als würzige Zugabe in Gemüsegerichten oder im Kräuterquark dienen, dominieren aber auch rasch durch ihren bitteren Geschmack. Die Schafgarbe gilt als eines der wichtigsten Heilkräuter der traditionellen europäischen Medizin und der pflanzenbasierten Frauenheilkunde.

***Achtung: Die Pflanze enthält geringe Mengen an Thujon – ein Inhaltsstoff, der auch in anderen Wildkräutern wie dem Wermut zu finden ist. In hohen Dosierungen kann er als Nervengift wirken und abortive Eigenschaften entfalten, jedoch wurden derlei Nebenwirkungen bei einer Einnahme von Schafgarbe nicht beschrieben.***

***Achtung: Bei empfindsamen Menschen kann bei Hautkontakt in Verbindung mit UV-Strahlung in wenigen Fällen ein Hautausschlag (Wiesendermatitis) auftreten. *** Weitere Wirkung Schafgarbe, siehe Kap. 4.

Schafgarben – Tee

Für die innerliche Anwendung bei diversen  Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wie Völlegefühl und Sodbrennen oder bei Unterleibskrämpfen lässt sich leicht ein Tee aus dem getrockneten oder frischen Kraut zubereiten. Übergieße dazu einfach wenige Gramm des gesamten, feingeschnittenen Krautes mit ca. 150 ml heißem Wasser und lasse den Tee für 20 Minuten ziehen.

Für ein Sitzbad hingegen braucht es einen Aufguss mit ein bis zwei Liter warmen Wasser auf ungefähr 100 g des Krautes.

Übrigens gibt es für unsere Mitglieder*innen einen kostenlosen Online Wildkräuter Teekurs, bei dem auch die Schafgarbe eine wichtige Rolle einnimmt.

Schafgarben – EisTee

Praxistipp: Schafgarben – Eistee
Ein Eistee aus Schafgarbenkraut ist ein erfrischendes und leckeres Sommergetränk. Einfach einen Schafgarbentee aus den Blättern und Blüten der Schafgarbe aufbrühen und 15 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen. Mit Holunderblütensirup oder einem anderen Süßungsmittel verfeinern, Eiswürfel hineingeben und genießen!

Heilwirkung von Schafgarbe

Vielen Wildkräutern werden diverse Heilwirkungen nachgesagt. Uns ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Erfahrungswerte handelt (Volksmedizin, Teile der Naturheilkunde etc.) oder ob es dazu Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Standards gibt. Hier sind unsere Rechercheergebnisse:

Heilwirkung von Schafgarbe aus Sicht der Rationalen Phytotherapie (durch Studien belegt)

HMPC: Trotz der unzureichenden Datenlage aus klinischen Studien stuft die HMPC diese Heilpflanze als „traditionelles pflanzliches Arzneimittel“ ein und bezeichnet ihre Wirkung als plausibel. Dieses Fazit beruht unter anderem auf Laborstudien, welche eine antibakterielle, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung der Arznei unter kontrollierten Bedingungen zeigten.

ESCOP/ Kommission E: Beide betonen die innere Anwendung bei krampfbedingten Unterleibs- oder Magen-Darm-Beschwerden. Hierzu zählen Völlegefühl, Blähungen oder Menstruationsschmerzen. Bei Appetitlosigkeit kann die Pflanze auf Grund ihrer Bitterstoffe anregend wirken. Auch als Sitzbad wird Frauen eine Anwendung bei krampfartigen Schmerzen im Beckenraum empfohlen. Die ESCOP weist zudem auf die traditionelle Anwendung zur Behandlung kleiner, oberflächlicher Wunden hin.

Heilwirkung von Schafgarbe aus Sicht der Volks- / Naturheilkunde (nicht durch Studien belegt)

In der Naturheilkunde zählt zum Einsatzspektrum der Schafgarbe auch die Behandlung von Leber- und Nierenleiden, Hämorrhoiden und diversen äußerlichen Geschwüren.

Kapitel 4: Verwechslung Schafgarbe & Gefahren

Die größte Gefahr geht hier von der Verwechslung mit diversen giftigen Doldenblütlern aus. In dieser Pflanzengruppe befinden sich zahlreiche Unheilbringer, wie der Riesenbärenklau oder der Gefleckte Schierling, dessen Kraut bereits in geringsten Mengen tödlich sein kann. Doch wer sich einmal gemerkt hat, weshalb es sich bei der harmlosen Schafgarbe nicht um einen Doldenblütler handeln kann, ist auf der sicheren Seite.

Doldenblütler (Apiaceae)

Auf den ersten Blick wird die Schafgarbe gerne für einen Doldenblütler (Apiaceae) gehalten. Zwar verfügen auch Vertreter dieser Pflanzenfamilie häufig über weiße,dichtstehende Blüten, doch entdeckt man bei genauerer Betrachtung der Schafgarbe zwei wichtige Details:Zum einen besteht jede der vermeintlichen „Blüten“ in Wahrheit aus vielen Einzelblüten, die zusammen einen Blütenkorb bilden. Zu anderen handelt es sich bei der Anordnung dieser Blütenkörbe keinesfalls um eine Dolde, da nicht alle Verzweigungen aus einem Punkt entspringen. Diese Unterscheidung ist wichtig, da Doldenblütler für Einsteiger*innen tabu sind: aufgrund hoher Verwechslungsgefahr mit giftigen Arten innerhalb dieser Familie.

 

Mehr dazu im Artikel (…)

Graukresse (Berteroa incana)

Gelegentlich wird die Schafgarbe von Anfängern auch mit der Graukresse (einem Kreuzblütler) vertauscht. Hier stellen die Fiederblätter ein sicheres Unterscheidungsmerkmal dar, obgleich eine Verwechslung herzlich undramatisch wäre – vielleicht sogar ein kulinarischer Gewinn.

Kurzcheck "die Richtige"

Alle wichtigen Erkennungsmerkmale der Schafgarbe zusammengefasst.

Kapitel 5: Sammelorte & Sammelzeiträume Schafgarbe

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Sammelpraxis beschäftigen. Wo finde ich Schafgarbe , wo kann ich ihn am besten Sammeln? Und welche Jahreszeit ist die beste, um Schafgarbe zu Sammeln?

Schafgarbe Wirkung

Der Stickstoffanzeiger bevorzugt nährstoffreiche, eher wasserarme Böden mit vergleichsweise hoher Sonnenexposition. Das Vorkommen der Pflanze erstreckt sich somit von Fettwiesen, über Weiden bis hin zu Halbtrockenrasen oder Wegrändern. Angesichts der bis zu 90 cm tiefreichenden Wurzeln und langen Ausläufer, leistet sie zudem einen Beitrag zur Bodenfestigung des Standorts. Schafgarbe blüht von Juni bis in den Oktober hinein. Möchte man sie aufgrund der ätherischen Öle sammeln, sollte man sie während der Blütezeit sammeln. Die Blätter schmecken auch außerhalb der Blütezeit.

Schafgarbe Wirkung
Kapitel 6: Mythologisches & Historisches

Woher kommt der Name Schafgarbe? Was haben unsere Vorfahren mit Schafgarbe verbunden, welche Mythen ranken sich um sie? Was gibt es sonst noch interessantes über Schafgarbe zu berichten?

Bereits in der griechischen Mythologie findet die Schafgarbe Erwähnung. Der große Held Achilles nutzte das Kraut zur Heilung einer Wunde, die er dem mysischen König Thelephos zusetzte, nachdem er auf der Suche nach Troja in dessen Gebiet einzog. In der Heilkunde unterwiesen wurde Achilles der Erzählung zufolge übrigens durch den Zentauren Chiron, welcher ihn großzog und in diversen Disziplinen unterrichtete. Mitte des 18. Jahrhunderts definierte der bekannte Naturforscher Carl von Linné die Gattung der Schafgarben und benannte sie in Anlehnung an diese Sage als Achillea.

Der Trivialname „Schafgarbe“ bezieht sich vermutlich auf ihr häufiges Auftreten auf Viehweiden, wo die zarten Blätter insbesondere von Schafen mit großer Vorliebe verzehrt werden. Es ist denkbar, dass sich auch die Schafe intuitiv ihre verdauungsfördernde Wirkung zu Nutze machen. Der Wortbestandteil „Garbe“ entstammt dem altdeutschen Begriff „garwa“, dessen Bedeutung etymologisch zwar nicht eindeutig belegt ist, welcher aber in diesem Zusammenhang im Sinne von „bereitstehend“ gedeutet wird. Somit ist die Schafgarbe ein auf Schafweiden zur (Wund)Heilung bereitstehendes Kraut.

Früher war die Schafgarbe unter dem deutschen Begriff Soldatenkraut bekannt und wurde in erster Linie von Soldaten und Kriegern zur Behandlung von Wunden und Verletzungen eingesetzt. Schnell erhielt die Pflanze auch Einzug in die Küche, wo sie als traditioneller Bestandteil der Gründonnerstagssuppe verwendet wurde. Rund um die Schafgarbe ranken sich viele Geschichten und Bräuche. In Teilen Frankreichs wird das Kraut teilweise als „en rêve“ bezeichnet, da es Kindern früher vor dem Zubettgehen auf die Augen gelegt wurde, um schöne Träume herbeizuführen. Auf Grund seines intensiven Geruchs soll das Kraut sogar zum Schutz gegen die Pest in Fenster und Türen gehangen worden sein.

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Quellen zum Artikel “Schafgarbe Artprofil und Schafgarbe Wirkung”:

Bochsch, Manfred. Das praktische Buch der Heilpflanzen. BLV Buchverlag GmbH & Co.KG, 2016.

Larbig, Manuel. Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

Riffel, Angelika. Heilpflanzen der Traditionellen Europäischen Medizin. Wirkung und Anwendung nach häufigen Indikationen. Springer-Verlag GmbH Deutschland, 2017.

Söhns, Franz. Unsere Pflanzen . Teubner, 1912.

https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/millefolii-herba (Zuletzt aufgerufen 2.Oktober 20:45)

https://arzneipflanzenlexikon.info/index.php?de_pflanzen=89 (Zuletzt aufgerufen 2. Oktober 21:57)

https://www.duden.de/rechtschreibung/Schafgarbe (zuletzt aufgerufen am 3. Oktober 16:46)


Schleimstoffe

Schleimstoffe

Eine schleimige Schutzschicht

Schleim, das klingt zwar erst einmal unangenehm, ist er von großer Bedeutung für verschiedenste Köperfunktionen. Von der Verdauung bis zur Atmung können Schleimstoffe in unserem Körper viel Gutes anrichten, doch was hat es damit genau auf sich? Welche Pflanzen sie liefern und was Flohsamen mit dem Spitzwegerich zu tun haben, stellen wir euch im folgenden Artikel vor.

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Was sind Schleimstoffe?

Pflanzliche Schleimstoffe sind komplexe, stark verzweigte Kohlenhydrate (Polysaccharide) die auf Grund ihrer Struktur und Polarität Wasser binden, wodurch sie eine schleimige, Gel-Substanz bilden. Diese Eigenschaft können wir zum Beispiel beim Haferbrei oder den aufquellenden Leinsamen beobachten. Schleimstoffe können nicht nur in Getreidekörnern und Samen vorkommen, sondern in fast allen Pflanzenorganen vieler Wildpflanzen: Von den Blättern unserer heimischen Wegerich-Arten bis zu den Blüten der Königskerzen sind die wertvollen Polysaccharide vertreten. Der Pflanze dienen Schleimstoffe zum Speichern von Wasser, zum Aufquellen des Samens im Zuge der Keimung und zum Verschließen von Wunden im Pflanzengewebe.

Wie wirken Schleimstoffe ?

Auch unserer Körper kann von diesen Inhaltsstoffen profitieren. Bei Reizungen und Entzündungen der oberen Atemwege stärken pflanzliche Schleimstoffe unsere Schleimhaut, indem sie sich als schützende Schicht darüberlegen. Auf diese Weise wird eine weitere Barriere für Krankheitserreger geschaffen und der Erkältungsschleim kann erfolgreicher abtransportiert werden. Gerade bei trockenem Husten kann der Hustenreiz so merklich verringert werden. In der Verdauung wirken wasserunlöslichen Schleimstoffe als Ballaststoffe, welche als wässrige Gel-Lösung das Darmvolumen erhöhen und somit die peristaltischen Bewegungen begünstigen. Außerdem wird die Gleitfähigkeit erhöht und Magen-Darm-Reizungen gelindert –  ein Effekt, der Vielen von den schleimstoffreichen Flohsamenschalen bekannt sein dürfte. Weiterhin können Schleimstoffe im menschlichen Körper Giftstoffe binden, den Cholesterinspiegel senken und Entzündungen hemmen. Doch so vielversprechend die Vorteile unweigerlich sind, so fatal kann ein übermäßiger Verzehr wirken: In hohen Dosierungen entziehen die Schleimstoffe dem Körper große Mengen an Wasser und erschweren die Nährstoffaufnahme. Eine förderliche Konzentration an Schleimstoffen bei Atemwegserkrankungen ist zum Beispiel im Spitzwegerich oder in Lindenblüten gegeben. Daneben treten Schleimstoffe besonders häufig unter den Malvengewächsen auf.

Schleimstoffe helfen den Samen bei der Keimung, hier ein Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Im Übrigen setzten die Wegerich-Arten auch bei der Verbreitung auf Schleimstoffe. Ihre Samen haften sich mit Hilfe der klebrig-quellende Samenhülle an Pfoten, Rädern oder Hufen und werden so über weite Distanzen entlang von Wegen und Trampelpfaden getragen, auf denen sie daher bevorzugt wachsen. Auch die Flohsamenschalen sind Teile der indischen Wegerich-Art Plantago indica und mit unserem heimischen Spitzwegerich nah verwandt.

Welche Wildkräuter haben viele Schleimstoffe?

Viele Wildkräuter sind schleimstoffereich. Einige Arten sind noch schleimstoffreicher als andere, weshalb wir hier eine List mit Wildkräutern und anderen Pflanzen mit viel Schleimstoffen erstellt haben:

 

Wegerichgewächse

  • Spitzwegerich
  • Breitwegerich

Malvengewächse

  • Lindenblüten
  • Malven – Arten
  • Stockrosen

Andere Gruppen

  • Königskerze

Schleimstoffreiche Wildkräuter in der Hausapotheke und Küche

Schleimstoffreiche Wildpflanzen werden sowohl als Wildgemüse, als auch zu therapeutischen Zwecken verwendet. So schmecken die Samen der Malven roh sehr lecker und als Wildspinat werden die Blätter im arabischen Raum häufig verwendet. Die jungen Blütenstände des Spitzwegerichs schmecken nach Champignon und sind sehr lecker im Risotto.

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Quellen:

https://www.spektrum.de/lexikon/arzneipflanzen-drogen/schleimstoffe/13179 (Abgerufen am 1.11.21 um 13:49)

Fleischenhauer et. al.. Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, 2007.

Larbig, Manuel. Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.


Gibt es essbare Wildkräuter im Winter?

essbare Wildkräuter im Winter

Gibt es essbare Wildkräuter im Winter?

Erst einmal die gute Nachricht: Ja, die gibt es. Auch im Winter muss man nicht auf eine leckere Wildkräuterbeilage verzichten – auch wenn die Auswahl naturgemäß viel kleiner ist als in den anderen drei Jahreszeiten.

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Viele Pflanzen gehen scheinbar im Winter zugrunde. Lediglich abgestorbene Halme bleiben bei vielen Kräutern im Winter stehen und zeigen uns an, wo man im Frühling nach ihnen Ausschau halten kann. Aber nicht verzagen: wer suchet, der findet! Pflanzen haben bei uns unterschiedliche Strategien, mit dem Winter zurecht zu kommen. Botaniker*innen unterscheiden bei den Pflanzen grob 4 unterschiedliche Lebensformtypen (auch Überdauerungsformen genannt, manche Autor*innen unterteilen in bis zu 8 Typen).

1. Einjährige

Die Einjährigen („Therophyten“) überwintern häufig als Samen. Die Pflanze keimt, bildet Samen und stirbt – alles während eines Jahres. Ein Beispiel wären hier die Knopfkraut-Arten (Galinsoga sp.) . Diese Arten sind im Winter für den Wildkräutersammler oft uninteressant: Die Pflanzen sind vertrocknet, beinhalten so gut wie keine Nährstoffe mehr oder sind ungenießbar. Die Samen sind meist schon verteilt, von Tieren gefressen oder verfault. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Manche Arten keimen erst im Herbst („Winteranuelle“) und überwintern mit frischem und leckerem Blattgrün unter dem Schnee. Dazu gehört zum Beispiel die purpurrote Taubnessel – sie wartet nicht erst auf den Frühling, sondern blüht einfach das ganze Jahr hindurch. Und das zum Teil unter der Schneedecke!

2. Erdschürfepflanzen

Die zweite Gruppe wird Erdschürfepflanzen („Hemikryptophyten“) genannt. Diese bilden meist eine Blattrosette (dicht gedrängte bodennahe Blätter) und leben mindestens 2 Jahre – die Überdauerungsorgane befinden sich dabei knapp oberhalb des Bodens. Die meisten Süßgräser und viele Sauergräser gehören dazu. Der Rasen im Garten muss ja auch nicht jedes Jahr neu gesät werden: verwitternde Blattscheiden umschließen die Erneuerungsknospen und schützen diese vor Erfrierungen. Der Rest der Pflanze stirbt ab. Unter diesem Lebensformtyp lassen sich im Winter einige essbare Wildkräuter finden. Beispiele sind hierbei Gundermann und Gänseblümchen. Unter dem Schnee kann man oft sogar blühende Exemplare finden und sich damit einen kleinen Salat anrichten.

3. Erdpflanzen

Die Pflanzen der dritten Gruppe werden als Erdpflanzen bezeichnet. Das Bedeutet, dass sich ihre Überdauerungsorgane (oft Zwiebeln oder Rhizome) unterhalb der Erdoberfläche befinden. Diese Pflanzen fallen für den Wildkräutersammler im Winter aus Sicherheitsgründen in der Regel weg: zu groß ist das Risiko, eine ebenfalls unter der Erde überwinternde giftige Art zu erwischen. Denn davon gibt es nicht wenige: Herbstzeitlose, Maiglöckchen und Co sind nur anhand der Zwiebel kaum von den essbaren Arten wie Bärlauch und Weinberglauch zu unterscheiden. Also: Finger weg und auf den Frühling warten!

4. Oberflächenpflanzen

Zu guter Letzt bilden die Oberflächenpflanzen , Bäume, Sträucher und Zwergsträucher die vierte Gruppe. Zu ersterem gehören zum Beispiel krautige Pflanzen wie die Fetthennen-Arten (Sedum) und das Zymbelkraut. Bei diesen teils verholzenden Pflanzen befinden sich die Überdauerungsknospen 1 – 50cm über dem Boden. Aber auch verholzende Arten wie die Heidelbeere gehören dazu. Bäume und Sträucher zählen wir der Einfachheit halber mit in diese Gruppe. Hier sind die Strategien unterschiedlich: einige werfen ihr Laub ab, andere tun es nicht. Diese Gruppe ist insgesamt eher uninteressant, wenn man im Winter Wildkräuter sammeln möchte. Junge Knospen der Fetthennen -Arten können zwar gefunden werden, aufgrund des Gehaltes an Alkaloiden sollte nicht viel davon verzehrt werden. „Hagebutten“, die Früchte der Wildrosen können im Winter durchaus gefunden werden.

essbare Wildkräuter im Winter

FAQ: Was sind eigentlich „Stauden“?

Dieser vor allem im Gärtnerischen Bereich verwendete Begriff bezeichnet krautige , also nicht verholzende, mehrjährige Pflanzen. Im Grunde kann man sowohl die Erschürfepflanzen, als auch die Erdpflanzen als Stauden bezeichnen!

Welche essbaren Pflanzen kann ich nun im Winter finden?

Hier eine Liste ausgewählter Arten:

  • Junge Triebe von Brennnesseln
  • Vogelmiere
  • Fetthenne (Alkaloidhaltig)
  • Gundermann
  • Wegerich – Arten
  • Gänseblümchen
  • Taubnessel – Arten

Fazit

Ja, man kann die Küche auch im Winter mit gesunden Wildkräutern bereichern. Letztendlich schmecken Wildkräuter aber immer noch am besten, wenn sie im Frühling frisch austreiben. Und: Finger weg von den Erdpflanzen (Geophyten) ! Die Gefahr, sich zu vergreifen ist einfach zu groß.

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