Nachhaltiges Wildkräuter Sammeln

Nachhaltiges Wildkräuter Sammeln

Nachhaltiges Wildkräuter Sammeln

Wie kann ökologisch vertretbares Wildkräuter Sammeln aussehen?

Unsere heimischen Heilkräuter beruhen keinesfalls auf Magie, sondern überzeugen durch diverse pflanzliche Wirkstoffe und sie werden zum Teil bereits seit Jahrtausenden verwendet. Von der Echten Nelkenwurz bis zur Schafgarbe hast du nun einige Wildkräuter und ihre Inhaltsstoffe kennengelernt. Mit dem geschärften Blick für die medizinischen Vorteile und die Artenvielfalt unserer heimischen Flora möchtest du dich bestimmt auch für deren Erhalt engagieren. Aber was genau können wir alle zum Naturschutz und dem Fortbestand gesunder Ökosysteme für künftige Generationen beitragen? Wie können wir Nachhaltiges Wildkräuter Sammeln bewerkstelligen?

Unsere Weiterbildungen:

Nachhaltiges Wildkräuter Sammeln

Ökologisches Sammeln

Was die Praxis des Wildkräutersammelns angeht, solltest du dich respektvoll in der Natur bewegen. Zertrample möglichst keine Pflanzen und Sammle nur so viele Pflanzen, wie du auch wirklich verwerten kannst. Einzelne Pflanzen und kleine Bestände werden geschont und nicht besammelt, ebenso wie seltene und geschützte Arten.

Um sicherzugehen, empfehlen wir die Seite Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz  (WISIA). Dort erhaltet ihr nähere Infos, ob eine Art geschützt ist oder nicht. Wenn möglich, reiße keine Pflanzen heraus, sondern sammle die verwertbaren Pflanzenteile. Wenn du z.B. nur Blätter sammelst und den Rest stehen lässt, kann sich die Pflanze in der Regel problemlos regenerieren. Auch solltest du nur so viel Sammeln, wie du auch tatsächlich benötigst.

Nachhaltiges Wildkräuter Sammeln

Naturgarten anlegen

Darüber hinaus kann auch der eigene Garten zum Naturschutzprojekt erklärt werden. Generell gilt, je naturbelassener und vielgestaltiger der Garten, desto vorteilhafter erweist er sich für die Bestäuber und die Diversität der Pflanzengesellschaft.

Im Klartext bedeutet das verschiedene Habitate zu schaffen (etwa Wiese, Mauer und Teich), möglichst wenig zu mähen und abwechslungsreiche Blühstreifen aus heimischen und insektenfreundlichen Wildblumen zu pflanzen. Auch Insektenhotels können die Artenvielfalt erhöhen – diese müssen allerdings richtig gebaut und angebracht werden, damit sie angenommen werden. Werde kreativ, lerne das „Unkraut“ in der Küche zu nutzen und erfahre dabei mehr über die Natur vor deiner Tür.

Konsumverhalten

Daneben hat unser „alltägliches Leben“ den größten Einfluss auf unsere Biodiversität. Es gilt einen Bezug zu den Lebensmitteln und Ressourcen zu entwickeln, die wir tagtäglich in Anspruch nehmen. Durch den Preisdruck in der Lebensmittelindustrie, nimmt die Intensivierung der Landwirtschaft zu und belastet zunehmen die Böden, Gewässer und umliegenden Ökosysteme durch Überbewirtschaftung, Düngung oder Pestizide.

Wer vermehrt zu saisonal-regionalen und ökologischen Produkten greift leistet bereits einen wichtigen Beitrag. Auch sollte man darauf achten möglichst keine Lebensmittel wegzuschmeißen – mit ein paar Wildkräutern verfeinert kann auch die Restepfanne ein Genusserlebnis bieten. Die Ökosysteme in denen wir uns befinden sind hoch vernetzte Systeme, in denen sich auch die globale Klimaerwärmung auf die Artenvielfalt auswirkt. Wenn wir generell versuchen unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren, indem wir zum Beispiel Energie sparen oder bevorzugt Fahrrad fahren, tuen wir also gleichzeitig etwas für unsere Wildkräuter und schlussendlich immer auch für uns selbst.

Naturschutzprojekte

Wer sich gerne direkt im aktiven Naturschutz betätigen möchte, kann sich bei den vielen Verbänden und Naturschutzvereinen melden, freiwillige Helfer*innen und Mitglieder*innen werden immer gesucht. Auf den Seiten https://www.bund.net/ und https://www.nabu.de/ könnt ihr euch über lokale Projekte informieren.

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Wildkräuter Online Kochkurs (Video)

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Wildrosen "Hagebutte"

Hagebutte erkennen
Hagebutte erkennen
Wildrosen - Hagebutte

Platz 1 der heimischen Vitamin C - Bomben

Wir alle kennen die Rosen, möglicherweise sogar aus dem eigenen Garten. Was viele nicht wissen: Die duftenden Sträucher sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern in vielerlei Hinsicht nützlich. Die vitaminreichen Früchte und zarten Blütenblätter finden in der Pflanzenheilkunde, Kosmetik und in der Küche Verwendung. Wir erklären dir den Unterschied zwischen Kultur- und Wildrosen und wie sie den Menschen über die Jahrtausende bis heute begleitet haben. Außerdem erfährst du, warum Dornröschen genaugenommen einen anderen Namen tragen müsste. Hagebutte erkennen, ganz einfach!

Unsere Weiterbildungen:

Hagebutte erkennen
Kapitel 1: Merkmale Hagebutte / Wildrose

Bei den Wildrosen handelt es sich zwar gleich um eine ganze Pflanzengattung, trotzdem weisen ihre heimischen Vertreter einige sehr homogene Merkmale auf. Dazu zählt eine Blüte mit genau fünf farbigen Kronblättern und vielen Staubblätter. Im Gegensatz dazu ist bei vielen Kulturrosen das Innere der Blüte durch zusätzliche Blütenblätter dicht gefüllt, welche meist aus umgebildeten Staublättern hervorgegangen sind. Auf diesem Weg sind die Staubblätter in ihrer Funktion abgeschafft worden oder unzugänglich gelegen, was in beiden Fällen eine Insektenbestäubung verhindert. Insgesamt handelt es sich bei den Wildrosen um Sträucher, die entweder aufrecht wachsen oder sich kletternd emporranken.

Ein besonders markantes Merkmal sind die fleischigen Sammelnussfrüchte, die uns als Hagebutten bekannt sind. Hagebutte ist also nicht Pflanze selbst, sondern lediglich ihre Frucht. So, wie der Apfel die Frucht des Apfelbaumes ist.  Der Begriff Sammelnussfrucht deutet darauf hin, dass die Hagebutte eine Scheinfrucht ist. Das „Fruchtfleisch“ ist, botanisch betrachtet, aus dem Gewebe des Blütenbechers gebildet und umfasst die eigentlichen, harten Nussfrüchte („Kerne“) darin.

Die Laubblätter der Wildrosen sind in mehrere, kleinere Blättchen unterteilt. Hagebutte erkennen ist also gar nicht so schwer.

Kapitel 2: Botanisches

Wildrosen bilden zusammen mit den Kulturrosen die botanische Gattung Rosa (Rosen) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Zu den Wildrosen gehören über 100 verschiedene Arten. Die Bestimmung der genauen Art erweist sich zuweilen als äußerst schwierig, da in einem Gebiet mit mehreren engverwandten Arten häufig Zwischenformen auftreten. Insbesondere innerhalb der Gruppe der Caninae, zu denen auch die heimische Hunds-Rose gehört, kommt es durch einen speziellen Fortpflanzungsmechanismus (balancierte Heterogamie) vermehrt zur Hybridisierung. Ein Hybrid ist ein „Mischling“ aus Individuen unterschiedlicher Gattungen, Arten oder Unterarten. Die Kulturrosen sind Züchtungen, bei denen es sich meist ebenfalls um künstliche Kreuzungen verschiedener Wildrosen-Arten handelt. Neben den Rosen gehören auch viele essbare Obstsorten zu der Familie der Rosengewächse: Krautige Pflanzen wie die Erdbeere, Sträucher (z.B. Himbeere) oder Obstbäume, wie etwa Äpfel, Kirschen oder Pflaumen.

Wildrosensträucher können ein verblüffend hohes Alter erreichen. Das Exemplar einer Hunds-Rose am Hildesheimer Dom ist schriftlich seit über 400 Jahren belegt, könnte jedoch nach neusten Erkenntnissen bereits seit 700 Jahren die Mauern der Kirche zieren. Der Legende nach geht sie sogar auf das Jahr der Bistumsgründung 815 zurück und gilt daher als Wahrzeichen des Bistums. Selbst nach dem die oberirdischen Pflanzenorgane im zweiten Weltkrieg weitestgehend abbrannten, sprossen wenig später bereits 25 neue Triebe aus der Wurzel der Dom-Rose. Das demonstriert die ausgesprochene Robustheit der Wildrosen. Während die meisten Arten ihr Blätterkleid im Winter abwerfen (es gibt auch wenige immergrüne Arten), verbleiben die roten Früchte oft bis in den tiefsten Winter am Strauch und dienen so vielen Tieren als willkommener Vitamin-Kick in den kalten Monaten.

Rosen verfügen über auffallende und teils stark duftende Blüten, produzieren jedoch nur in wenigen Fällen Nektar. Trotzdem werden die Pflanzen gerne von diversen Insekten, darunter Käfer, Wildbienen oder Fliegen, zum Sammeln von Pollen aufgesucht. Wie bereits erwähnt sollte in einem insektenfreundlichen Garten, stets die heimische Wildrose gegenüber der Kulturrose bevorzugt werden, da nur hier die Staubblätter für die Bestäuber ausreichend zugänglich sind. Viele Zuchtsorten sind sogar komplett steril, wodurch die Hagebuttenernte ausfällt und so auch Vögeln eine nahrhafte Futterquelle im Winter vorenthalten wird.

Die Verbreitung der Samen in den Hagebutten erfolgt über hungrige Säugetiere und Vögel, meist nach Passieren des Verdauungstraktes (Endozoochorie) oder durch das Verschleppen der Früchte beispielsweise durch Eichhörnchen.

Kapitel 3: Inhaltsstoffe Hagebutten & Verwendbarkeit

Die Hagebutten der heimischen Wildrosen verfügen über einen bestechend hohen Gehalt an Vitamin C und stellt damit die Früchte aller anderen hiesigen Wildpflanzen in den Schatten. Daneben findet sich ein beachtlicher Anteil an Vitamin B2, Fruchtsäuren und verschiedenen Nährstoffen wie Magnesium. Geschmacklich sind die Hagebutten je nach Spezies säuerlich-süß bis herb, in rohem Zustand dominiert der saure Geschmack des Vitamin C. Besonders verbreitet ist die Verwendung der Hunds-Rose (Rosa canina) auf Grund des zarten Geschmacks und Konsistenz der länglichen Früchte.

Hagebutten in der Küche

Hagebutten können zu saurem Fruchtmus verarbeitet oder zu köstlichem Sirup eingekocht werden. Gerade in den Wintermonaten kann ein vitaminhaltiger Hagebutten-Tee die Vorbeugung von Erkältungen unterstützen. Sie wird sogar getrocknet und in Pulver-Form als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Im Prinzip sind die Hagebutten aller mitteleuropäischer Wildrosen essbar.

Auch die aromatischen Rosenblätter finden Verwendung: Als Teeaufguss In der Naturheilkunde oder in Form von Rosenöl in der Aromatherapie und Kosmetik. Der Hauptwirkstoff ist hier das ätherische Öl, welches sich aus verschiedenen Monoterpene zusammensetzt. Zur Herstellung von einem Kilogramm Rosenöl benötigt es 4000-5000 kg Rosenblütenblätter.

FAQ: Was hat es mit den Kernen in den Hagebutten auf sich? Kann man die mitessen?

Manchen von uns hat sich das sogenannte Juckpulver in der Kindheit ins Gedächtnis gebrannt. Kinder zerreiben gerne die Nussfrüchte („Kerne“) aus dem inneren der Hagebutte, um das Pulver anderen anschließend in den Kragen zu schütten. Der Juckreiz entsteht durch feine Härchen auf der Oberfläche der Nüsschen, welche wiederum mit winzigen Widerhaken versehen sind.

Bei der Herstellung von Hagebuttenmarmelade oder ähnlichem, sollten die Kerne daher vorher entfernt werden. Das gelingt zum Beispiel indem man die Hagebutten längs halbiert, die Kerne mit einem kleinen Löffel herausschabt und die Fruchthülle schließlich kurz abspült. Eine weitere Möglichkeit ist es die Hagebutten im Ganzen einzukochen und die weiche, eingestampfte Masse am Ende durch ein sehr dünnes Sieb oder Tuch zu streichen.

Heilwirkung von Hagebutte

Vielen Wildkräutern werden diverse Heilwirkungen nachgesagt. Uns ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Erfahrungswerte handelt (Volksmedizin, Teile der Naturheilkunde etc.) oder ob es dazu Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Standards gibt. Hier sind unsere Rechercheergebnisse:

Heilwirkung von Hagebutte aus Sicht der Rationalen Phytotherapie (durch Studien belegt)

Durch die ESCOP anerkannt ist die Anwendung der Hagebuttenschalen zur unterstützenden Behandlung von Erkältungen und Grippe-Symptomen. Die Früchte sollen außerdem förderlich auf die Linderung von Gelenkschmerzen und -steifheit wirken, wie sie bei einer Arthrose auftreten. Gestützt ist die Einschätzung auf einer langjährigen Anwendung am Menschen.

Die Wirkung von Rosenblättern konnte nicht wissenschaftlich belegt werden, wurde jedoch als „traditionelles pflanzliches Heilmittel“ eingestuft, das bei leichten Entzündungen der Haut und des Mund- und Rachenraums in Form eines Teeaufguss eingesetzt wird.

Die Untersuchung durch die Kommission E ergab keine Einstufung als Heilpflanze, sie sah allerdings auch kein Risiko in der Verwendung von Hagebutten. Auf Grund mangelnder wissenschaftlicher Datenlage konnte damals kein anerkannter, medizinischer Nutzen der Einnahme von Hagebutten festgestellt werden. Allerdings arbeitet die Kommission nur zwischen 1983 und 1994 und konnte aktuellere Studien folglich nicht berücksichtigen.

Heilwirkung von Hagebutte aus Sicht der Volks- / Naturheilkunde (nicht durch Studien belegt)

In der Naturheilkunde wird die gesamte Frucht mitsamt Kernen als Tee gegen Nierenbeschwerden und Gallensteine genutzt. Volksheilkundlich verwendete man den Blüten-Tee der Hunds-Rose gar bei Verstopfung, Magenkrämpfen und sogar bei Lungenentzündungen.

Zu erklären sind diese Anwendungen teils durch die leicht harntreibende und abführende Wirkung hoher Vitamin C Mengen.

Kapitel 4: Verwechslung Hagebutte & Gefahren

Doch wie Hagebutte erkennen? Generell lauern bei den Rosen keine Gefahren. Verwechslung tritt nur zwischen verschiedenen Rosenarten auf. Alle heimischen Wildrosen sind essbar, wenn auch der Geschmack und Vitamingehalt der Hagebutten von Art zu Art schwanken kann. Besonders empfehlenswert ist in dieser Hinsicht die Hunds-Rose (R. canina), welche glücklicherweise gleichzeitig die häufigste wildwachsende Art in unseren Breiten ist. Auch die Apfelrose (R. villosa) oder die kreisrundlichen Hagebutten der aus Ostasien eingeschleppten Kartoffel-Rose (R. rugosa) sind analog zu verwenden.

Obacht ist nur bei den Trivialnamen geboten: Nicht jede “Rose” ist auch wirklich eine Rose! Die Blüten der Pfingstrosen (Paeonia sp.) zum Beispiel erinnern an Rosenblüten, doch besteht keinerlei Verwandtschaft. Von der Verwendung ihrer Blütenblätter sollte abgesehen werden, da Pfingstrosen nicht über die entsprechenden ätherischen Rosenöle verfügen und sogar als leicht giftig eingestuft werden. Zumal sie keine Hagebutten ausbilden, ist die Verwechslung nach der Blütezeit ohnehin hinfällig. Doch das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist: Pfingstrosen haben keine Stacheln!

FAQ: haben Rosen Dornen oder Stacheln?

An dieser Stelle räumen wir auch gleich mit einem anderen sprachlichen Missverständnis auf: Rosen besitzen Stacheln, keine Dornen. Dornen entsprechen Pflanzenorganen wie Blätter oder Seitentriebe, die sich im Laufe der Evolution zu spitzten Gebilden umgewandelt wurden. Bei Stacheln handelt es sich hingegen nur um sogenannte Emergenzen, also Auswüchse von oberflächlichen Geweben unterhalb der Pflanzenhaut. Aus diesem Grund sind Stacheln oft daran zu erkennen, dass sie sich einfacher abbrechen lassen als ihr Pendant.

Kurzcheck "die Richtige"

Alle wichtigen Erkennungsmerkmale der Wildrosen (Hagebutten) zusammengefasst.

Hagebutte erkennen
Kapitel 5: Sammelorte Hagebutte & Sammelzeiträume

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Sammelpraxis beschäftigen. Wo finde ich Hagebutten , wo kann ich sie am besten Sammeln? Und welche Jahreszeit ist die beste, um Hagebutten zu Sammeln?

Brombeerblätter Wirkung

Die häufigste unserer Wildrosen ist die Hunds-Rose. Ihre zart rosafarbenen Blüten erstrahlen im Juni und Juli. Die leuchtend roten Hagebutten reifen von August bis Oktober und sind bis in den Winter anzutreffen. Generell sind Wildrosen sehr genügsam und robust. Sie tolerieren diverse Standorte, bevorzugen allerdings eher sonnige bis halbsonnige Stellen mit nährstoffreichem Boden. So begegnen uns die Wildrosen am Ackerrand, Waldrand, auf Wiesen und in Parks.

Kapitel 6: Mythologisches & Historisches

Woher kommt der Name Hagebutte? Was haben unsere Vorfahren mit Wildrosen verbunden, welche Mythen ranken sich um isie? Was gibt es sonst noch interessantes über Hagebutten zu berichten?

Das Wort hagen bedeutete im Mittelhochdeutschen so etwas wie “Dornbusch” , was wiederum von hegen, also abgrenzen / umzäunen abgeleitet wird. Tatsächlich wurden Sträucher auch zu diesem Zwecke gepflanzt. Zu finden ist dieser Begriff noch in “Hegen und Pflegen”. Butte war ein runder Gegenstand. Um die Rosen ranken sich vielzählige Geschichten und Aberglauben. Die ersten Rosengärten wurden schon vor ungefähr 5000 Jahren in China angelegt und auch erste Züchtung hatten hier ihren Anfang. In der griechischen Antike entwickelte sich die Rose zum Symbol der Aphrodite und gilt seither als Symbol für die Liebe. Die Griechen feierten die Rose als „Königin der Blumen“ (Dichterin Sappho 600 v. Chr.) und versahen die heimkehrenden Krieger zur Ehre mit Rosenkränzen. Das Rosenöl und die Blütenblätter galten im römischen Reich als Luxusgut, doch wurde die Rose durch den verschwenderischen Umgang zum Sinnbild der obzönen Dekadenz der römischen Oberschicht. Die Germanen assoziierten die Heckenrose mit ihrer Götting Freya, weshalb die Blüte nur an ihrem Tag, dem Freitag, zu Heil- und Glaubenszwecken gepflückt werden sollte. Der Dornenstrauch schützte im Volksglauben davor verhext zu werden.

Auch im christlichen Glauben ist die Rose seit dem Mittelalter fest verankert. Die weiße Rosenblüte, als Symbol der Jungfrau Maria, fand Einzug in die Architektur gotischer Kathedralen und kann dort bis heute bestaunt werden. Die ornamentalen Fenster wurden meist kreisförmig in der Form einer offenen Rosenblüte angeordnet. Mit Eintritt der Neuzeit verlagerte sich die Rosenzucht vom Klostergarten in die streng gepflegten Rosengärten des europäischen Hofadels. Die prosperierende Schifffahrt ermöglichte die Kreuzung mit Arten aus fernen Ländern und verhalf so zu einer explosionsartigen Zunahme der Zuchtsorten.  Übrigens ist das Kinderlied „ein Männlein steht im Walde“, der Hagebuttenfrucht gewidmet.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Hagebutte erkennen ans Herz legen:

Quellen Hagebutte erkennen:

Jäger, Eckehart J.. Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Deutschland, Springer Berlin Heidelberg, 2016.

Bochsch, Manfred. Das praktische Buch der Heilpflanzen. BLV Buchverlag GmbH & Co.KG, 2016.

Larbig, Manuel. Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflanzen/wildpflanzen/23026.html (Abgerufen am 10.10.21 um 9:55)

https://www.umweltbundesamt.de/gesunde-rosen#Rosen-Wildrosen (Abgerufen am 10.10.21 um 14:34)

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Hildesheim-Tausendjaehriger-Rosenstock-traegt-erste-Blueten,aktuellhannover8656.html (Abgerufen am 10.10.21 um 12:07)

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kirche-hildesheim-hildesheimer-dom-tausendjaehriger-rosenstock-in-voller-buete-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200528-99-219008 (Abgerufen am 10.10.21 um 11:45)

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflanzen/zierpflanzen/12600.html (Abgerufen am 10.10.21 um 11:32)

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/zierpflanzen/Wildrosen-pflanzen-schneiden-und-pflegen,wildrosen100.html#:~:text=Wildrosen%20sind%20sehr%20robust&text=Sie%20w%C3%A4chst%20auch%20auf%20kargen,weder%20ged%C3%BCngt%20noch%20gegossen%20werden (Abgerufen am 10.10.21 um 18:12)

https://www.planet-wissen.de/natur/pflanzen/rosen/index.html#:~:text=Bevor%20man%20Rosen%20wegen%20ihrer,rund%205000%20Jahren%20in%20China.&text=Durch%20Kreuzungen%20und%20Z%C3%BCchtungen%20immer,bis%20zu%2030.000%20verschiedene%20Rosensorten. (Abgerufen am 10.10.21 um 18:41)


Sommerpilze

(Speise-) Pilze im Sommer?

Sommerpilze
Sommerpilze
Victor Grönke

Sommerpilze

Pilze benötigen eine gewisse Feuchtigkeit, um zu wachsen, und extreme Hitze und Trockenheit können ihre Vermehrung und Entwicklung hemmen. Das bedeutet jedoch nicht, dass es im Sommer keine Pilze gibt, ganz im Gegenteil.

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Pilze und der Sommer

Hinweis: Der folgende Text dient nicht der Bestimmung der erwähnten Sommerpilze. Merkmale und ihre Ausprägungen können sich aus verschiedenen Gründen (Witterung, Alter, Standort etc.) verändern oder nicht der „Norm“ entsprechen. Für eine sichere Bestimmung sollte entsprechende Literatur benutzt werden oder das Sammeln unter fachkundiger Anleitung erfolgen. Im Zweifelsfall wende sich man an eine Pilzberatungsstelle.

Wie viele andere Organismen nehmen Pilze Nährstoffe aus ihrer Umgebung auf, um zu wachsen und sich zu reproduzieren. Wasser dient als Medium, um diese Nährstoffe aufzulösen und in die Pilzzellen zu transportieren. Viele Pilze sind daher empfindlich gegenüber zu hohen Temperaturen, weshalb viele Ständerpilze im Sommer keine Fruchtkörper (das, was wir im allgemeinen als „Pilz“ wahrnehmen) bilden, sondern in der Erde oder anderen Substraten als Mycel überdauern. Viele von den im Herbst sichtbaren Pilze sind also nicht weg, sondern auf den ersten Blick nicht zu sehen. Pilze kommen also das ganze Jahr über vor!

Doch nicht alle Pilze verstecken sich im Sommer. Man denke an die große Zahl von Kleinpilzen, die sich parasitisch von lebenden Pflanzen ernähren (Mehltaue, Rost- und Brandpilze).  Diese haben im Sommer, wenn ihre jeweiligen Wirtspflanzen in Blüte oder Saft stehen, ihren großen Auftritt. Aber auch Menschen, die an Speisepilzen interessiert sind, können im Sommer in den Genuss schmackhafter Funde kommen. So kommt es, dass es durchaus möglich ist, im Hochsommer Pfifferlinge zu finden, wenn am jeweiligen Ort die entsprechenden Witterungsbedingungen herrschen.

Welche Speisepilze gibt es im Sommer? Sommerpilze unter den Röhrlingen

Allerdings gibt es auch Pilzarten, die nicht nur auch, sondern gerade in der warmen Jahreszeit auftreten. Manche tragen das schon im Namen, so zum Beispiel der Sommer-Steinpilz (Boletus reticulatus). Er tritt hauptsächlich in den Monaten Juni und Juli bei Laubbäumen, insbesondere Eichen und Buchen, auf – natürlich eine entsprechende Witterung vorausgesetzt. Er unterscheidet sich vom „klassischen“ Steinpilz (Boletus edulis) durch eine feinfilzige, bisweilen rissige, Hutoberfläche, während sie beim Steinpilz glatt ist und bei feuchter Witterung sogar schmierig sein kann. Außerdem weist der Stiel des Sommer-Steinpilzes auf der ganzen Länge eine helle Netzzeichnung auf dunklerem Untergrund auf, wohingegen beim Steinpilz diese Zeichnung auf den oberen Stielabschnitt beschränkt ist.

Essbare Lamellenpilze im Sommer?

Es gibt aber auch einige in Sommer vorkommende Speisepilze mit Lamellen auf der Hutunterseite. Deren Bestimmung ist oft nicht trivial und setzt gewisse Kenntnisse bestimmter Merkmale und Erfahrung mit der Blätterpilzbestimmung voraus. Hier gibt es sowohl bei den Sommerpilzen, aus auch bei allen anderen einige tödlich giftige Arten. Daher mag die folgende Darstellung von Lamellenpilzen nur als Anregung und Orientierung dienen und bietet keine Bestimmungshilfe.

Nicht so bekannt, aber auch in trockenen Sommern fruktifizierend, ist der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla). Er kann recht stattliche Fruchtkörper bilden, deren Hüte aber immer sehr dünnfleischig sind. Diese “Sommerpilze” kommen in Laubwäldern – besonders bei Buche – vor und leben dort als Folgezersetzer. Über die Schmackhaftigkeit gibt es verschiedene Meinungen, der Pilz scheint aber keine originären Giftstoffe zu enthalten.

Ein weiterer Speisepilz, welcher schon früh im Jahr und auch im (Hoch-)Sommer vorkommt, ist der Lungen-Seitling (Pleurotus pulmonarius). Er besiedelt vor allem Laubholz, darunter vor allem die Buche. Er lebt als Schwächeparasit und als Folgezersetzer. Wie bei allen Seitlingen ist auch bei ihm der Hut asymmetrisch gestielt und der Stiel sitzt seitlich am Hut an. Die Lamellen laufen am Stiel herab. Er ist in Deutschland nicht häufig, aber mehr oder weniger gleichmäßig verbreitet. Es muss darauf hingewiesen werden, dass es unter den Pilzen, die wie Seitlinge aussehen, mindestens eine sehr giftige Art gibt, die in Japan schon Todesfälle verursacht hat: der Ohrförmigen Seitling (Pleurocybella porrigens). Dieser muss also immer ausgeschlossen werden.

Es lohnt sich also, tiefer in die Pilzkunde einzusteigen und sich so die Kenntnis von Arten anzueignen, die auch im Sommer kulinarischen Pilzgenuss garantieren.

Pilzausbildungen 2024 in Berlin

Quellen Sommerpilze

Breitenbach, J. & Kränzlin, F. (1991): Pilze der Schweiz, Bd. 3 – Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil. Luzern: Mykologia.

Flammer, R. (2014): Giftpilze. Aarau: AT.

Kibby, G. (2011): British boletes – with keys to species. o. O.: Eigenverlag.

Kibby, G. (2017): Mushrooms and toadstools of Britain and Europe, Bd. 1. o. O.: Eigenverlag.

Kibby, G. (2020): Mushrooms and toadstools of Britain and Europe, Bd. 2. o. O.: Eigenverlag.

Ludwig, E. (2001): Pilzkompendium, Bd. 1, Beschreibungen – Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit      lamelligem Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales, Boletales und Polyporales. Eching: IHW.

Seitz, B., Ristow, M., Prasse, R., Machatzki, M., Klemm, G., Böcker, R. & Sukopp, H. (2012): Der Berliner Florenatlas.      Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg, Beih. 7.


Werden Pflanzen nach der Blüte giftig?

Werden Pflanzen nach der Blüte giftig?
Praxistipps

Werden Pflanzen nach der Blüte giftig?

Werden Pflanzen nach der Blüte giftig?

Rosmarin, Thymian, Bärlauch. Nach der Meinung einiger dürfen diese und andere Pflanzenarten nach der Blüte nicht mehr verwendet werden, da sie schädlich wirken könnten. Sie würden nach der Blüte giftig werden. Ist da etwas dran? Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Arten, die durch das Blühen gesundheitsschädlich werden. Welche das sind und wann man diese sammeln sollte, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

Unsere Weiterbildungen:

Werden Pflanzen nach der Blüte giftig? Grundsätzlich kann man sagen, dass Pflanzen nicht durch den Blühvorgang per se giftig werden. Pflanzenarten, die man bedenkenlos vor der Blüte verwenden kann, lassen sich auch nach der Blüte noch verwenden. Es gibt aber eine Hand voll Pflanzenarten, die man nach der Blüte besser nicht verwendet – jedoch sind das Arten, die man auch vor der Blüte nur in Maßen verzehren sollte. Hier stellen wir Pflanzen vor, die von vielen Menschen nach der Blüte als giftig oder ungenießbar eingestuft werden. Dabei decken wir den einen oder anderen Mythos auf!

Werden Pflanzen nach der Blüte giftig?

Bärlauch

„Darf man Bärlauch nach der Blüte noch essen?“ Diese Frage bekommen wir auf unseren Frühlingsführungen oft gestellt. Die Antwort ist: Ja. Bärlauch bildet keinerlei Giftstoffe nach der Blüte. Bärlauch ist zum Teil schon im Februar zu finden: aus seinen Zwiebelchen schießt er schnell in die Höhe, denn er muss sich beeilen. Da er meist in kalkreichen Wäldern steht, hat er nicht viel Zeit, Fotosynthese zu betreiben, bevor die großen Bäume um ihn herum ein dichtes Blätterdach entwickeln. Demensprechend blüht er manchmal schon Ende März und fängt zum Teil Ende April, Anfang Mai schon an, wieder einzugehen. Das ist auch der Grund, warum man ihn vor der Blüte sammeln sollte: danach fängt er nämlich an zu welken. Übrigens kann man die Blüten genauso verspeisen, wie die köstlichen Zwiebelchen. Nur mit dem Maiglöckchen sollte man ihn nicht verwechseln!

Gartenkräuter wie Rosmarin, Basilikum, Salbei, Petersilie

Diese aus dem Mittelmeerraum stammenden Arten kommen bei uns natürlicherweise nicht vor und sind streng genommen bei uns keine „Wildkräuter“. Nicht wenige Menschen glauben, dass man die Blüten abzupfen sollte, sobald sie erscheinen, da sie sonst ungenießbar werden könnten. Verschiedene Studien zeigen, dass der Gehalt an ätherischen Ölen vor der Blüte höher ist als danach. Das hat mehrere Gründe. Zum einen helfen ätherische Öle, große Hitze zu überstehen, was am Ende des heißen Sommers nicht mehr im selben Maße nötig ist. Zum anderen dienen diese dem Anlocken von Bestäubern, auch dies ist nach der Blüte nicht mehr nötig. Giftig werden diese Pflanzen also nicht, sondern sie verlieren höchstens an Aroma. Und ein Abschneiden der Blüten ändert in diesem Falle wahrscheinlich ohne hin nicht viel.

Wird Petersilie nach der Blüte giftig?

Auch die Petersilie ist kein heimisches Wildkraut, es stammt aus Südeuropa und ist hier und dort bei uns verwildert. Über die Petersilie und ihre Giftwirkung gibt es im Internet einen Haufen falscher Informationen, scheinbar stetig voneinander abgeschrieben. Petersilie wurde zur Giftpflanze des Jahres gekürt – sie muss ja demnach giftig sein, oder?

Fälschlicherweise wird im Internet oft berichtet, dass Petersilie nach der Blüte giftig würde. Das kann nicht bestätigt werden. Einzig die Samen enthalten relevante Mengen des gesundheitsschädlichen Stoffes Apiol ,weshalb man diese keinesfalls verwenden sollte. Die Blätter enthalten vor allem in den küchenüblichen Mengen viel zu wenig davon und können bedenkenlos auch nach der Blüte verwendet werden. Mehr Infos dazu gibt es auf der Website des bot. Gartens Wandsbek, der jedes Jahr die Giftpflanze des Jahres kürt.

Scharbockskraut

Dieses Hahnenfußgewächs ist eines der wenigen Vertreter einer Familie, die gemeinhin als giftig eingestuft wird. Der Grund liegt u.a. in den giftigen Protoanemoninen, die sich negativ auf das Nervensystem auswirken können. Scharbockskraut kann man bereits im März finden und gehört zu dem ersten frischen und Vitamin C haltigen Grün im Frühling. Vor der Blüte ist der Gehalt am Protoanemonin relativ gering, weshalb man ihn besser vor der Blüte sammeln sollte. Danach lässt er sich einfach schwer einschätzen. Dieser Giftstoff wir in das ungiftige Anemonin umgewandelt, sobald die Pflanze zu welken beginnt, weshalb auch vor der Blüte empfohlen wird, die Blätter für 2 Tage offen liegen zu lassen.

Waldmeister

Waldmeister enthält ebenso wie Zimt und Steinklee einen sekundären Pflanzenstoff namens Cumarin. Dieser kann im Übermaß Schwindel, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen. In den 70ern vermutete man zudem eine krebserregende, sowie in bestimmten Fällen leberschädigende Wirkung, weshalb der Einsatz echten Waldmeisters in Lebensmitteln (Kinderlimo, Wackelpudding etc.) weitestgehend verboten wurde. Die krebserregende Wirkung konnte nicht bestätigt werden, dennoch gibt es weiterhin Höchstgrenzen in verarbeiteten Lebensmitteln. Nach der Blüte steigt der Gehalt an Cumarin in Waldmeister an, sodass man davon abrät, ihn nach der Blüte zu sammeln. Vor der Blüte sollte man sich an den Richtwert von 3g / Liter halten. Letztlich wird der Waldmeister nach der Blüte nicht giftig, sondern der Gehalt an (vorher ebenfalls vorhandene) potentiell schädlich wirkendem Stoff nimmt nach der Blüte zu.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Werden Pflanzen nach der Blüte giftig? ans Herz legen:

Quellen:

Larbig, Manuel. Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

Zawiślak, Yield and chemical composition of essential oil from Salvia officinalis L. in third year of cultivation, Herba Polonica, 2014

https://web.archive.org/web/20130302040717/http://dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=834 (abgerufen 15.11.21)


Wildkräuter in Hamburg

Wildkräuter Sammeln Hamburg

Wildkräuter Sammeln Hamburg

Wo kann man in Hamburg gut Wildkräuter Sammeln?

Und wo besser nicht?

In diesem Artikel samt interaktiver Sammelkarte zeigen wir dir, wo es sich in Hamburg besonders lohnt, nach Wildkräutern ausschau zu halten.

Gibt es überhaupt WIldkräuter in einer Großstadt wie Hamburg?

Die Berliner Morgenpost hat eine interessante Website erstellt, auf der man sich den Grünflächenanteil unserer Städte im Vergleich ansehen kann. Hamburg ist mit 71,4 % auf Platz 39 der deutschen Städte und auf Platz eins der Städte über 500.000 Einwohner. Hamburg zählt somit zu unseren grünsten Großstädten.

Hamburg hat an einer Sache sicher nicht zu wenig: Wasser. Elbe, Alster und viele weitere Gebiete laden zum Sammeln von feuchtigkeitsliebenden Wildkräutern wie Baldrian und Mädesüß ein.  Wer bereit ist, ein wenig mit der S-Bahn oder dem Auto rauszufahren, hat die Möglichkeit Waldgebiete wie den Sachsenwald odcer ländliche Gebiete wie Ohlsdorf und Norderstedt zu erkunden.

Hamburg hat eine Menge großer bis sehr großer Parks zu bieten. So hat der Hamburger Stadtpark eine Größe von 150 Hektar, was immerhin die Hälfte des New Yorker Central Parks ausmacht. Dieser ist sehr abwechslungsreich, so findet man im östlichen Teil ein kleines Waldgebiet, im Zentrum angelegte Lustgärten und im nördlichen Teil große Offenflächen. Auch für Wildkräutersammler*innen ist der Hamburger Stadtpark interessant: nicht alle Flächen werden kurz geschoren, hier und dort findet man etwas wildere Stellen, die mitunter sehr artenreich sein können.

Der bekannteste Park ist wohl der Planten un Blomen, dieser botanische Garten ist wunderschön.

Doch ist dieser, sowie andere Hamburgs Parks überhaupt zum Sammeln geeignet? Und darf man dort Wildkräuter Sammeln?

Wildkräuter Sammeln Hamburg

Wildkräuter Sammeln in Hamburg

Wildkräuter Sammeln Hamburg – die besten Sammelorte

In und um Hamburg kann man in vielen Orten Wildkräuter Sammeln. Doch nicht überall darf man dies!

So ist laut §1 Verordnung zum Schutz der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen Vom 26. August 1975 folgendes in Hamburgs Parks verboten:

(3)

3) Blumen, Zweige, Früchte abzubrechen, abzuschneiden oder abzupflücken,

4) Holz, Pilze, Früchte, Sämereien oder Vogeleier zu sammeln, Tiere zu fangen oder mutwillig zu beunruhigen oder Pflanzen, Gras, Laub, Kompost, Erde, Sand oder Steine zu entnehmen.

Wir haben einige Orte zusammengetragen und ergänzt, wo man Sammeln darf und wo nicht.  Außerdem gibt es Stellen, an denen man Sammeln dürfte, es aber gesundheitlich bedenklich wäre, Pflanzen von diesen Standorten zu verzehren, zum Beispiel weil sie belastet sind.

Unsere Wildkräuter Sammelorte Karte für Hamburg

Wenn ihr auf die Marker klickt, erhaltet ihr weitere Infos zum Standort und den vorkommenden Wildkräutern.

Grüne Punkte: Hier darf man Sammeln, bzw. es ist nicht explizit verboten. Zudem ist es gesundheitlich unbedenklich.

Gelbe Punkte: Unter bestimmten Bedingungen ein guter Sammelort

Rote Punkte:  Entweder darf man hier nicht Sammeln, oder es könnte gesundheitsschädlich sein.

Hinweis: Wir aktualisieren die Angaben stetig, können jedoch keine hundertprozentige Aktualität gewährleisten. Bitte informiert euch zusätzlich in den jeweiligen Verordnungen, ob das Sammeln erlaubt ist. Alle Angaben ohne Gewähr.

Du willst Wildkräuter in Hamburg kennenlernen? Dann besuche unsere Kräuterwanderungen in Hamburg!

Wildkräuter Sammeln Hamburg: Interaktive Karte

Altonaer Volkspark

Typ: Park

Standort: (53.57737521551266, 9.89494430494227) : Im Nordwesten gelegen. Hamburgs größter Park, sehr abwechslungsreich.
U.a. vorkommende Wildkräuter:
Knoblauchsrauke,  Große klette, Brennnessel, Wilde Möhre, Wilder Hopfen, Spitzwegerich, Breitwegerich,  Holunder, Weißer Gänsefuß, Giersch, Großer Sauerampfer, Vogelmiere, Löwenzahn, Hasel, echte nelkenwurz, gundermann, Schöllkraut, Weissdorn, wiesenbärenklau, kanadische Goldrute, kohl-gänsedistel, sumpfschafgarbe, Brombeere, weisse Taubnessel, gänseblümchen, johanniskraut, Breitwegerich,  Schwarznessel, gefleckte Taubnessel.
Achtung:Laut Verordnung zum Schutz der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen (1975) dürfen in Hamburgs Parks keine Pflanzen und Früchte gesammelt werden. Dennoch eignen sie sich, um viele Wildkräuter kennenzulernen.

Wald Harburg / Heimfeld

Typ: Großes Waldstück

Standort: (53.46600114199047, 9.905311400036538) : Südwestlich von Bestelbek, in Heimfeld gelegen, befindet sich ein weitläufiger Wald, der mitunter für Hamburg ungewöhnliche Steigungen bietet. Am besten zu erreichen mit dem Bus 641 & 141, Haltestelle Haake. Oder mit S3 / S31 bis Neuwiedenthal und dann nach südosten laufen.
U.a. vorkommende Wildkräuter:
Knoblauchsrauke,  Große klette, Brennnessel, Wilde Möhre, Wilder Hopfen,  Holunder, Haselnuß, Giersch, Vogelmiere, echte nelkenwurz, gundermann, Schöllkraut, Weissdorn,  kanadische Goldrute, Brombeere, weisse Taubnessel, johanniskraut, Breitwegerich, Hartriegel, Schwarznessel, gefleckte Taubnessel, Fichte, Eibe, Buche, Birke.

Gebiete um das Heidkoppelmoor

Typ: Wald, Wiesen, Ackerränder
Standort: (53.667070324759656, 10.163110229083093) : Von der Ubahnstation “Buckhorn” nach Nordosten Laufen.
Achtung: Zwischen dem Waldstück hinter der Ubahnstation Buckhorn und dem Wald weiter östlich am Bockberg befindet sich ein tolles Naturschutzgebiet NSG Heidkoppelmoor. Hier darf nicht gesammelt werden! (Siehe Markierung auf dem Bild).
Beschreibung: Wunderschöne Gegend. Um das NSG Heidkoppelmoor herum gibt es Wälder und Offenflächen, die nicht Teil des NSG sind, und auf denen man sammeln kann. Bereits der Ubahnvorplatz bietet eine wilde Blühwiese.
U.a. vorkommende Wildkräuter: Große Klette, Echte Nelkenwurz, Brennnessel, Spitzwegerich, Breitwegerich, Wilde Möhre, Wiesen-Sauerampfer, Hundsrose, Giersch, Vogelmiere, Löwenzahn,Rotklee, Beifuß, Königskerze, Nachtkerze, Hopfen, Brombeere, Wilde Malve, Wiesen-Labkraut, Wegwarte, Johanniskraut, Beifuß, knoblauchsrauke, Birke, Brombeere, Himbeere, Gundermann, Hasel , Linde, Rotbuche

Niendorfer Gehege

Typ: Wiesen, Wälder
Standort: (53.614055586097656, 9.934685528244103) : Eimsbüttel. Gut zu erreichen über U2 Niendorfer Markt und dann nach Westen laufen.
Beschreibung: Ein Eldorado für Wildkräutersammler_innen. Viele strukturreiche Wiesen und Waldstücke laden zum Kräutersammeln ein.
U.a. vorkommende Wildkräuter:
Knoblauchsrauke, Große klette, Brennnessel, Wilde Möhre, Wilder Hopfen, Spitzwegerich, Breitwegerich, Schwarzer Holunder, Weißer Gänsefuß, Giersch, Großer Sauerampfer, Vogelmiere, Beifuß, Löwenzahn, Taubnessel, Wiesen-Bärenklau, Hundsrose (Hagebutte) , Labkraut, echte Nelkenwurz, Gundermann, Brombeere, Giersch, Achtung: Maiglöckchen , Kirsche & Apfel (im Norden)

Waldpark Falkenstein

Typ: Waldstück, Zugang zur Elbe

Standort: (53.56439419536585, 9.774137285472712) : Wunderschönes, abewchslungsreiches Waldstück mit Zugang zum Wasser. Man findet dort Uferpflanzen und Waldarten nah beieinander, Am besten zu erreichen mit dem Bus 286 & 388, Haltestelle Falkenstein .
U.a. vorkommende Wildkräuter:
Knoblauchsrauke,  Große klette, Brennnessel, Mädesüß, Baldrian, Wilder Hopfen,  Holunder, Haselnuß, Giersch, Vogelmiere, echte nelkenwurz, gundermann, Schöllkraut,  Brombeere, weisse Taubnessel, johanniskraut, Spitzwegerich, Wasserdost, Weidenröschen, Breitwegerich, Hartriegel, Schwarznessel, gefleckte Taubnessel, Weide, Buche, Birke.
Achtung:
Hier gibt es strenggeschützte Amphibien, bitte Hunde an der Leine lassen und die Ufer von Feuchtgebieten weitestgehen meiden!

Planten un Blomen

Typ: Park
Standort: (53.56098855175745, 9.98389143408692) : Dammtor.
Achtung: Es ist nicht erlaubt, hier Pflanzen zu sammeln: siehe Parkordnung: : Es ist untersagt, Anlagen zu verändern, Pflanzen zu beschädigen, Pflanzen oder Pflanzenteile zu entnehmen”
Beschreibung: Dieser botanische Garten zeigt den Besucher*innen eine reichhalteige Flora aus aller Welt. Wildkräuter, also bei uns in freier Wildbahn wachsende Pflanzen, findet man hier kaum. Diese werden als Unkraut angesehen und rigoros entfernt.

Stadtpark

Typ: Park, Wald, Wiesen
Standort: (53.59546480025682, 10.019306609457791) : Winterhude
Tipp: im nördlichen Teil des Parks gibt es einige wilde Ecken, in denen man fündig wird. Im waldigen Teil im Osten findet man schattenliebende Kräuter.

U.a. vorkommende Wildkräuter:  Labkraut, Wegwarte,  Maronen, Knoblauchsrauke,

Beifuss, Schafgarbe, Rainfarn, Wilde möhre, Echtes Seifenkraut, Schwarze königskerze, Schöllkraut, Brombeere, Hasel, Vogelmiere, Rosskastanie, Himbeere, Weissdorn, Birke, Echte nelkenwurz, Spitzwegerich, schwarzer Holunder, Brennnessel, wilder Hopfen, Wilde Rose (Hagebutten), Löwenzahn, kleine Brennnessel, Franzosenkraut, rote taubnessel, Melde, weißer Gänsefuss, Gundermann, echte Kamille, Eibe, Walnuß, Kirsche, Kornelkirsche.
Achtung: Laut Verordnung zum Schutz der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen (1975) dürfen in Hamburgs Parks keine Pflanzen und Früchte gesammelt werden. Dennoch eignen sie sich, um viele Wildkräuter kennenzulernen.

Teetzpark

Typ: Wiesen, Wälder, Auen

Standort: (53.63272317194435, 10.039906638085027) :Zwischen Ohlsdorf und Fuhlsbüttel gelegen, befindet sich der langgestreckte Teetzpark. Er liegt am Alsterwanderweg im naturbelassenen Alstertal, dort mäandert der Fluß frei, sehr sehenswert und reich an feuchteliebenden Arten. Gut zu erreichen über U1 Klein Borstel und dann nach Nordosten laufen.
Achtung: im urbanen Raum sollte man besser keine im Wasser wachsenden Pflanzen zu Speisezwecken verwenden. Laut Verordnung zum Schutz der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen (1975) dürfen in Hamburgs Parks keine Pflanzen und Früchte gesammelt werden. Dennoch eignen sie sich, um viele Wildkräuter kennenzulernen.
U.a. vorkommende Wildkräuter:
Knoblauchsrauke,  Große klette, Brennnessel, Wilde Möhre, Wilder Hopfen, Spitzwegerich, Breitwegerich,  Holunder, Weißer Gänsefuß, Giersch, Großer Sauerampfer, Vogelmiere, Löwenzahn, Hasel, echte nelkenwurz, gundermann, Schöllkraut, Weissdorn, Mädesüss, wiesenbärenklau, kanadische Goldrute, kohl-gänsedistel, sumpfschafgarbe, Brombeere, weisse Taubnessel, gänseblümchen, johanniskraut, Breitwegerich, Hartriegel, Schwarznessel, gefleckte Taubnessel.

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Wilder Rucola

Wilde Rauke Verwechslung
Wilde Rauke Verwechslung
Schmalblättriger Doppelsame - Wilde Rauke - Wilder Rucola

Der leckere Wildsalat

Auf den mittlerweile fast eintausend Kräuterführungen, die wir geben durften, gab es keinen Fall, bei dem Teilnehmer*innen nicht sofort eine geruchliche Verbindung zu einem bekannten Salatkraut herstellte: Rucola. Die Wildform ist so intensiv und lecker, dass sie zu unseren TOP 10 der Küchenwildkräutern gehört. Warum man ihn jedoch nicht massenhaft im Smoothie verwenden sollte, was haarige Raupen mit ihm am Hut haben und vieles mehr erfahrt ihr im folgenden Artportrait zum wilden Rucola. In Kapitel 4 zeigen wir, wie man sie sicher erkennt (Wilde Rauke Verwechslung)

Hinweis: Aufgrund der enthaltenen Erucasäure kann eine Überdosierung in Verbindung mit einer Langzeitaufnahme schädlich wirken. Wir raten vom dauerhaften Verzehr großer Mengen ab.

Unsere Weiterbildungen:

Wilde Rauke Verwechslung
Kapitel 1: Merkmale Wilde Rauke

Die gelben Blüten mit den vier Kronblättern lassen bereits Einsteiger vermuten, dass diese Ähnlichkeit mit dem bekannten Raps besteht.

Die Blätter der wilden Rauke sehen aus wie klassischer Rucola, das ist ja auch kein Wunder, denn die wilde Rauke IST Rucola. Auch der Geruch lässt ihn sofort erkennen, wobei man sich niemals nur auf den Geruchssinn verlassen sollte, hier sind optische Merkmale vorrangig. Ein Teil der Blätter kommt scheinbar aus dem Punkt im Boden, aus dem auch der Stängel zu kommen scheint. Daneben gibt es auch am Stängel die typischen Laubblätter. In der Blattmitte findet man einen hellen Streifen, sie sind tief eingeschnitten und etwas sägeartig (“gezähnt”).  Die gesamte Pflanze ist kaum oder nicht behaart.

Die später erscheinenden Schoten sind schmal und länglich.

Kapitel 2: Botanisches

Diese wie Kohl, Raps und Senf zu den Kreuzblütlern gehörende Kraut ist eine der beiden Arten (die andere ist die Garten-Senfrauke), die im Handel unter vielfältig gezüchteter Sorten als „Rucola“ verkauft und angeboten werden. Rucola ist übrigens überhaupt nicht mit den Blattsalaten wie Eisbergsalat oder Kopfsalat verwandt, diese gehören nämlich wie Kamille, Gänseblümchen und Co zu den Korbblütlern. Der „offizielle“ Trivialname lautet „schmalblättriger Doppelsame“, unromantischer kann eine Pflanze kaum klingen. Im Folgenden werden wir sie „wilden Rucola“ nennen.

Die immer paarig gegenüberstehenden Laubblätter des Gundermanns stehen von oben betrachtet mit dem darunterliegenden Blattpaar im Kreuz („kreuzgegenständig“), die Paare sind also immer um 90° versetzt. Die Blätter haben eine rundliche bis herzförmige Form und sind am Rand gekerbt, bilden also viele kleine „Bubbel“.  Gundermann kann zwar mithilfe der erwähnten Ausläufer recht lang werden, wird aber nicht besonders hoch: selten höher als 20cm.

Der Schmalblättrige Doppelsame ist ein im 18. Jahrhundert aus dem Mittelmeerraum eingewanderter Neophyt, der bei uns im Winter nicht selten mit den Grundblättern überwintert, also Mehrjährig ist. Wilde Rauke wird einerseits von Insekten bestäubt, nicht selten jedoch befruchtet sie sich ganz einfach selbst.

Kapitel 3: Inhaltsstoffe Wilde Rauke & Verwendbarkeit

Wilder Rucola enthält gesundheitsfördernde Bitterstoffe und Senfölglycoside. Was die Wertigkeit auf Mineralstoffe und Vitamine bezogen angeht, gibt es leider keine Untersuchungen. Die ebenfalls enthaltene Erucasäure kann Herzverfettung und Veränderungen des Herzmuskels begünstigen, auch wenn hier tiefergehende Langzeitstudien fehlen. Doch solange keine Entwarnung gegeben werden kann, empfiehlt es sich, in nicht täglich über lange Zeiträume zu verwenden. Der wilde Rucola ist ansonsten ein sehr wertvolles Küchenwildkraut, das vielseitig einsetzbar ist. Zu Wilde Rauke & Verwechslung siehe Kapitel 4.

Wilder Rucola in der Küche

Der wilde Rucola schmeckt viel intensiver als der Gekaufte, ist zudem kostenlos, ziemlich häufig und kann eine große Zeitspann gesammelt werden. Wer ihn einmal entdeckt und wertgeschätzt hat, wird keinen Rucola mehr kaufen müssen. Im Prinzip lässt sich die Wildform genau so verwenden, wie man auch die kultivierten Sorten verwenden würde: im Salat, mit Tomaten, als Pesto, auf der Pizza. Der scharf-bittere Geschmack macht sich aber auch hervorragend in anderen Gerichten.

Wildkräuter Kochkurs Berlin

Heilwirkung von Wildem Rucola

Vielen Wildkräutern werden diverse Heilwirkungen nachgesagt. Uns ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Erfahrungswerte handelt (Volksmedizin, Teile der Naturheilkunde etc.) oder ob es dazu Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Standards gibt. Hier sind unsere Rechercheergebnisse:

Heilwirkung von Wildem Rucola aus Sicht der Rationalen Phytotherapie (durch Studien belegt)

Es fehlen derzeit Studien zur Wirksamkeit des wilden Rucolas bei Krankheiten. Es wird Zeit!

Heilwirkung von Wildem Rucola aus Sicht der Volks- / Naturheilkunde (nicht durch Studien belegt)

Dadurch, dass diese Art erst seit dem 18. Jahrhundert bei uns ist, war sie lange nicht im Fokus der mitteleuropäischen Naturheilkunde. Die Römer verwendeten sie als entzündungshemmendes und harntreibendes Mittel.

Kapitel 4: Wilde Rauke Verwechslung & Gefahren

Der wilde Rucola kann von Einsteigern mit anderen Arten der Familie der Kreuzblütengewächsen verwechselt werden, wobei nur wenige andere Arten diese typischen „Rucolablätter“ hat. Auch wenn wir den Geruchssinn immer als schlechten Partner in Sachen Pflanzenbestimmung einschätzen, kann man hier aufgrund des sehr starken und typischen Geruches eine Ausnahme machen: riecht die Pflanze stark nach Rucola, ist sie es sehr wahrscheinlich, tut sie das nicht, besser stehen lassen. Dies reicht jedoch nicht als einziges Bestimmungsmerkmal. Des Weiteren könnte man den wilden Rucola außerhalb der Blüte mit den als krebserregenden und leberschädigenden eingestuften Greiskräutern (Senecio sp.) verwechseln, Einsteiger warten besser, bis die Blüte zu sehen ist.

Hinweis: Aufgrund der enthaltenen Erucasäure kann eine Überdosierung in Verbindung mit einer Langzeitaufnahme schädlich wirken. Wir raten vom dauerhaften Verzehr großer Mengen ab.

Greiskräuter (Senecio sp.)

Greiskräuter stehen im Verdacht, leberschädigend und cancerogen zu wirken, weshalb sie nicht gesammelt werden sollten. Einige Arten dieser Gattung haben Rucola ähnliche Blätter, Einsteiger warten die Blüte ab, denn diese ist gänzlich anders als die Rucola Blüte, auch wenn sie ebenfalls gelb blühen. Die Greiskräuter gehören nämlich zu den Korbblütlern und sind daher mit Löwenzahn und co. verwandt, mit denen sie auch denselben Blütenaufbau teilen.

Andere Kreuzblütler

Die Familie der Kreuzblütler ist sehr groß, darunter gibt es auch viele gelb blühende Arten, die allermeisten sind ungiftig, schmecken höchstens nicht besonders gut. Nur eine handvoll haben Rucolaaähnliche Blätter, gepaart mit länglichen Schoten und unbehaarten Blättern, allenvoran Vertreter der Sumpfkressen (Rorippa sp.) und Sisymbrium sp. Die giftige Art, die man theoretisch mit der wilden Rauke verwechseln kann, ist:

  • Österreichische Rauke (Sisymbrium austriacum): diese Art enthält herzwirksame Glycoside. Doch keine Angst: sie ist bei uns extrem selten, ein Finden gleicht einem 6er im Lotto. Die Blüten stehen im Gegensatz zur wilden Rauke sehr dich gedrängt.

Kurzcheck "die Richtige"

Alle wichtigen Erkennungsmerkmale der Wilden Rauke zusammengefasst.

Wilde Rauke Verwechslung
Kapitel 5: Sammelorte Wilde Rauke & Sammelzeiträume

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Sammelpraxis beschäftigen. Wo finde ich wilden Rucola , wo kann ich ihn am besten Sammeln? Und welche Jahreszeit ist die beste, um wilden Rucola zu Sammeln?

Wilde Rauke kommt bevorzugt auf Ruderalfluren, aber auch auf der einen oder anderen Wiese, jedoch nur im Offenland vor. Häufig findet man sie in Städten: ob hinter der Bushaltestelle, einer Baustelle oder Sandhaufen – sie ist dort sehr häufig zu finden. Sammeln kann man sie von April bis zum Teil in den Dezember hinein. Wilder Rucola blüht von Mai bis September.

Wilde Rauke Verwechslung
Kapitel 6: Mythologisches & Historisches

Woher kommt der Name wilde Rauke und Rucola? Was haben unsere Vorfahren mit wildem Rucola verbunden, welche Mythen ranken sich um ihn? Was gibt es sonst noch interessantes über wilde Rauke zu berichten?

Der Trivialname „schmalblättriger Doppelsame“ ist offenkundig ein sehr beschreibend-botanischer Name. „Rucola“ ist italienisch und kommt ebenfalls wie das deutsche „Rauke“  von lat. „eruca“. Die Etymologen sind sich uneinig, woher dieser Name kommt, evtl. beruht dieser auf den Namen der behaarten Larve des Kohlweißlings, einer Raupe, die leibend gerne Kohl und Rauke frisst. Die bereits erwähnte Erucasäure war übrigens früher auch in Raps, erst nach dem „herauszüchten“ dieser konnte Rapsöl in großen Mengen für den täglichen Verzehr verarbeitet werden. In Garten- und Feldzuchtformen ist Erucasäure weitestgehend ebenfalls herausgezüchtet. Es gibt immer wieder Menschen, die den Geruch dieser Pflanze als unangenehm empfinden, weshalb sie auch den unrühmlichen und nicht fairen Namen „Stinkrauke“ erhalten hat. Teilweise wird sogar ein Geruch nach Schweinebraten wahrgenommen. Die schmalblättrige Doppelsame kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist deshalb relativ trockentolerant.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Wilde Rauke Verwechslung ans Herz legen:

Quellen Wilde Rauke Verwechslung:

Larbig, Manuel , Mein Wildkräuterguide. Penguin Verlag, 2021.

Sauerhoff, Friedhelm: Etxmologisches Wörterbuch der Pflanzennamen.

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh Stuttgart, 2003.

Söhns, Franz: Unsere Pflanzen . Teubner, 1912.


Wildkräuter in Berlin

Wildkräuter in Berlin

Wildkräuter in Berlin

Wildkräuter in Berlin

Wo findet man in Berlin Wildkräuter?

der ultimative Guide

Welche Orte in Berlin eignen sich besonders, um Wildkräuter zu finden?

Schuhe geschnürt, Rucksack gepackt – wir nehmen dich mit auf Entdeckungstour durch die Hauptstadt.

Wildkräuter in Berlin – gibt es dort Wildkräuter zu finden?

Berlin ist eine ziemlich grüne Stadt. Bei unseren Wildkräuterwanderungen in der Hauptstadt sind immer wieder Teilnehmer_innen dabei, die aus anderen Großstädten der Welt kommen. Die meisten sind überwältigt, wenn wir auf dem ehemaligen Mauerweg durch ein artenreiches Landschaftsschutzgebiet, durch Wiesen und Felder laufen, keine Gebäude weit und weit sieht und ich dann nebenbei erwähne, dass das alles noch Berliner Stadtgebiet ist. Berlin mag ja kulturell interessant und Hip sein, für mich macht die Besonderheit vor allem die „wilde Seite“ aus. Berlin hat sehr viele Parks und Grünflächen. Diese werden im Vergleich zu anderen Großstädten relativ selten gemäht, was vor allem an der leeren städtischen Schatzkammer liegt. Die Stadt verkauft das dann gerne mal als Konzept, eigentlich ganz klug. Ansonsten liegt die Stadt nämlich im Vergleich auch eher hinten, was Umweltbildungskonzepte- und Angebote angeht. Berlin ist flächenmäßig riesig bei (international gesehen) relativ wenig Bewohnern.  Das wird schnell nachvollziehbar, wenn man sich die Historie der Stadt anschaut. Bis vor knapp 200 Jahren war Berlin noch klein und unbedeutend und erst vor 100 Jahren wurde das eigentliche Berlin und seine umliegenden Städte und Dörfer zum heutigen Berlin zusammengelegt. Das ist auch der Grund, warum viele Gegenden Berlins noch heute „dörflich“ anmuten. Es ist nämlich nicht lange her, da waren es noch Dörfer!

Dazu kommt der wachsende Trend, sich mehr oder minder naturnahe Gärten anzulegen, unzählige urban gardening Projekte schießen wie Pilze aus dem Boden, die Berliner_innen wehren sich gegen mehr Versiegelung (siehe Tempelhofer Feld) – all das trägt zu einer beachtlichen Artenvielfalt bei.

Du willst Wildkräuter in Berlin kennenlernen? Dann besuche unsere Kräuterwanderungen in Berlin!

Wildkräuter in Berlin

Berlin ist artenreicher als man gemeinhin annimmt. Also: Rucksack packen und los geht’s!

Wo finde ich Wildkräuter in Berlin? Unsere Geheimtipps

In Berlin gibt es viele Parks, Wälder und Grünflächen, die dich zum Wildkräutersammeln eignen. Wo Wichtig ist, die jeweiligen Verordnungen zu beachten, diese haben wir zusammengetragen. In unserer Übersicht findet du nun gute Wildkräutersammelorte in Berlin  (z.B: Orte für das Sammeln von Bärlauch bzw. Berliner Lauch), Orte an denen man könnte, aber nicht darf und solche, bei denen man dürfte, es aber aus gesundheitlichen Gründen nicht sinnvoll wäre.

Unsere Wildkräuter Sammelorte Karte für Berlin

Auf dieser Karte findet ihr interessante Locations in Berlin, um Wildkräuter zu sammeln. Wo findet man in Berlin Bärlauch und andere Wildkräuter? Klickt auf die Punkte, um mehr Infos zu erhalten.

Grüne Punkte markieren Orte, an denen das Sammeln erlaubt, bzw. nicht explizit verboten ist.

Rote Punkte weisen daraufhin, dass es sich zwar um botanisch interessante Orte handelt, hier jedoch nicht gepflückt werden darf, oder es aus gesundheitlichen Gründen nicht sinnvoll ist.

Hinweis: Wir aktualisieren die Angaben stetig, können jedoch keine hundertprozentige Aktualität gewährleisten. Bitte informiert euch zusätzlich in den jeweiligen Verordnungen, ob das Sammeln erlaubt ist. Alle Angaben ohne Gewähr.

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zu diesem Thema ans Herz legen:

Hier findet ihr mehr Details zu interessantesten Wildkräuter Spots in Berlin:

Blankenfelde

Typ: Wiesen, Wälder

Standort: (52.618585, 13.390442) : Ein großes Gebiet um Blankenfelde. Erreichbar über Sbahnstation Blankenburg oder Wittenau und dann mit dem Fahrrad, eine sehr schöne Strecke. Oder mit dem Bus nach „Blankenfelde Kirche (Berlin)“

Achtung: Im Norden ehemalige Rieselfelder. Laut BA Pankow sind die Schwermetalle mittlerweile in die bindigen Schichten ausgewaschen worden, dennoch besser keine Wurzeln sammeln, oberirdische Teile gelten hier als unbedenklich. Teilgebiete davon sind NSG (Schilder beachten): z.B. Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ .

Beschreibung: Ein Eldorado für Wildkräutersammler_innen. Viele strukturreiche Wiesen und Waldstücke laden zum Kräutersammeln ein.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Knoblauchsrauke, Achtung!: hochgiftiger Gefleckter Schierling,  Graukresse, Große klette, Brennnessel, Wilde Möhre, Wilder Hopfen, Spitzwegerich, Breitwegerich, Schmalblättriger Doppelsame (Wilder Rucola), Holunder, Weißer Gänsefuß, Giersch, Großer Sauerampfer, Vogelmiere

Botanischer Volkspark Blankenfelde

Typ: Park, Wiesen, Wald

Standort: (52.603566, 13.396936) : Bushaltestelle Botanischer Volkspark

Achtung: Bepflanzungen dürfen nicht beerntet werden.

Beschreibung: Der botanische Volkspark ist wirklich ein Besuch wert. Neben vieler interessanter Gewächse aus aller Welt, bietet er auch viel Raum für heimische Wildkräuter. Auch die Umgebung ist artenreich, nicht umsonst heißen zwei ausserhalb liegende Wege „Heilkräuterweg“ und „Kräuterweg“! Im westlichen Parkwald Bärlauchvorkommen.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Bärlauch, Knoblauchsrauke,  Große Klette, Graukresse, Brennnessel, Wilde Möhre, Wilder Hopfen, Spitzwegerich, Breitwegerich, Schmalblättriger Doppelsame (Wilder Rucola), Holunder, Weißer Gänsefuß, Giersch, Großer Sauerampfer, Vogelmiere

Französisch Buchholz

Typ: Wiese

Standort: (52.600144, 13.441210) : östlich des Baches „Parkgraben“. Erreichbar über Sbahnstation Blankenburg.

Achtung: nichts zu beachten

Beschreibung: Eine relativ große und artenreiche Wiese, die nur selten gemäht wird.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Brennnessel, Wilde Möhre, Spitzwegerich, Schafgarbe

Grunewald

Typ: Wald

Standort: (52.489653, 13.256899) : Westlich der Sbahnstation „Grunewald“.

Achtung: Teilgebiete davon sind NSG (Schilder beachten): Sandgrube im Jagen 86, Postfenn und Teufelsfenn, Barssee und Pechsee

Beschreibung: Der Grunewald ist ein sehr großer, zusammenhängender Mischwald. Auf den Hauptwegen ist am Wochenende viel los, die Seitenwege sind viel ruhiger. Am Wegesrand sowie auf vielen Offenflächen wird man fündig.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Brennnessel, Schöllkraut, Spitzwegerich , Graukresse, Johanniskraut, Brombeere, Holunder, Weißdorn, Linde, kleiner Sauerampfer, echte Nelkenwurz, Gundermann, Scharfer Mauerpfeffer, Knoblauchsrauke, Beifuß, Wiesen-Schafgarbe

Herzberge, Landschaftspark

Typ: Wald, Wiesen

Standort: (52.524548, 13.507034) : Südlich der Tramstation „Ev. Krankenhaus KEH“

Achtung: Botanisch interessant, innerhalb des Parks darf jedoch nicht gesammelt werden laut der Verordnung zum Schutz von Teilen der Landschaft Herzberge im Bezirk Lichtenberg: es ist verboten, (…) Teile der wild lebende Pflanzen zu entnehmen (…)

Beschreibung: Innerhalb des Parks darf nicht gesammelt werden. Dennoch kann man hier eine Menge über Wildkräuter lernen, Nutztiergeprägte Offenlandschaft wechselt hier mit bewaldeten Abschnitten (z.B. Berliner Lauch südlich der Diakonie-Hospiz Lichtenberg) und schafft so einen Strukturreichtum, der der Pflanzenwelt zugute kommt. Übrigens ist sind die Randbereiche außerhalb des Parks nicht geschützt, hier findet man einige sammelbare Wildkräuter.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Berliner Lauch, Brennnessel, Schöllkraut, Spitzwegerich , Graukresse, Johanniskraut, Brombeere, Holunder, Weißdorn, Wiesen-Sauerampfer, echte Nelkenwurz, Gundermann, Scharfer Mauerpfeffer, Knoblauchsrauke, Beifuß, Wiesen-Schafgarbe, Königskerzen, Nachtkerze, Löwenzahn,

Jungfernheide , Volkspark

Typ: Park, Wald, Offenflächen, Brachflächen

Standort: (52.543940, 13.292934) : Charlottenburg Nord, nördlich von U Halemweg.

Achtung: Es ist nicht erlaubt, hier Pflanzen zu sammeln: siehe Verordnung zum Schutze der Landschaft des Volksparks Jungfernheide im Bezirk Charlottenburg von Berlin und des Dauerwäldchens Siemensstadt im Bezirk Spandau: es ist Verboten, wildwachsende Pflanzen oder Pflanzenteile (…) zu entnehmen (…)

Beschreibung: Schade, hier darf man leider nicht sammeln. Dennoch ein Besuch Wert, denn Botanisch ist es hier trotzdem interessant: der Park ist relativ strukturreich, lichtere Mischwälder wechseln sich mit Offenflächen ab, gerade die Brachfläche im östlichen Teil sind spannend. An den Rändern der vielen Wege wird man ebenfalls fündig und ganz im Norden, vorbei an den Anlegestellen gibt es Berliner Lauch.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Berliner Lauch , Gundermann, Knoblauchsrauke, Achtung!: hochgiftiger Gefleckter Schierling, Grosse klette, Brennnessel, Wegmalve, Echte Nelkenwurz, echtes Johanniskraut

Neuenhagen

Typ: Wald, Wiesen

Standort: (52.518881, 13.699404) : Südwestlich der Sbahnstation Neuenhagen

Achtung: Ein Teil der Wiese am Neuenhagener Mühlenfließ ist NSG, hier darf nicht gesammelt werden!

Beschreibung: Schon zu beginn, sobald man die Unterführung durchquert hat, steht man vor einer bunten Fülle an Wildpflanzen. Böschung und Vorplatz wurden mit Blühmischungen bereichert: auch wenn man angelegte Flächen nicht beernten darf, kann man hier eine Menge Arten entdecken. Im südlichen Waldstück und auf der rechtsseitigen Wiese unterhalb der Wiesenstraße (linke Seite ist NSG!) , sowie weiter westlich Richtung Hoppegarten wird man dann schnell fündig.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Rotklee, Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Große Klette, Brennnessel, Schmalblättriger Doppelsame (Wilder Rucola), Echte Nelkenwurz, Wilder Hopfen, Giersch, Spitzwegerich, Breitwegerich, Holunder, Echte Nachtkerze, Wiesen-Schafgarbe

Pankower Tor

Typ: Brachfläche

Standort: (52.570959, 13.420318) : Nordöstlich von S Pankow

Achtung: Zwar botanisch sehr interessant, aber: als ehemaliger Rangierbahnhof evtl. durch Schadstoffe belastet. Nicht zum Sammeln geeignet! Bitte selbst Erkundigen, ob Betreten erlaubt.

Beschreibung: Diese riesige Brachfläche war einst ein Rangierbahnhof und soll innerhalb der nächsten zehn Jahre zu Wohn und Gewerbeflächen umgebaut werden. Brachflächen dieser Art und Größe sind botanisch oft sehr interessant, hier wachsen eine Reihe sog. Pionierpflanzen, also „Erstbesiedler“ und die Artenvielfalt ist hier recht hoch. Auch kann man hier die Sukzession (der „Wandel“ der Pflanzengesellschaften) gut beobachten.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Brennnessel, Schöllkraut , Graukresse, Johanniskraut, Brombeere, Holunder, Weißdorn, Gundermann, Scharfer Mauerpfeffer, Knoblauchsrauke, Beifuß, Wiesen-Schafgarbe, Weißer Gänsefuß, Wilde Möhre

Plänterwald

Typ: Wald

Standort: (52.479995, 13.488831) : Östlich von S Plänterwald

Achtung: Zwar botanisch interessant, aber hier darf nicht gesammelt werden laut Verordnung zum Schutz der Landschaft des Plänterwaldes im Bezirk Treptow von Berlin: es ist verboten (…) Pflanzen oder Pflanzenteile (…)  zu entnehmen.

Beschreibung: Diese relativ kleine Wald grenzt direkt an den Treptower Park an und ist, wie auch der Treptower Park, wildkräutertechnisch nicht uninteressant. Gerade an den etwas lichteren Stellen gibt es eine Menge zu entdecken und im Frühling gibt es hier tonnenweise Berliner Lauch.

Der Spreepark im Osten ist zur Zeit noch geschlossen, soll aber ab 2022 wieder teilweise öffnen.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Berliner Lauch , Brennnessel , Graukresse, Johanniskraut, Brombeere, Holunder, Weißdorn, Gundermann, Giersch, Knoblauchsrauke, Beifuß, Weißer Gänsefuß

Rosenthal, Mauerweg

Typ: Wald, Wiesen, Ackerränder

Standort: (52.611120, 13.378698) : Von der Tramstation „Rosenthal (Nord) aus den Mauerweg Richtung Norden folgend.

Achtung: Nicht direkt an den Gleisen der Heidekrautbahn sammeln.

Beschreibung: Der Mauerweg ist nicht nur kulturhistorisch interessant, sondern hat auch botanisch einiges zu bieten. Richtung Norden kann man später links die Gleise überqueren und in den „Freizeitpark Lübars“, einer sehr naturnahen Parklandschaft, gelangen. Später dann rechts zum „Bernauer alten Heerweg“ und es eröffnet sich eine Artenreiche Feldlandschat. Gerade dieser Abwechslungsreichtum der Gegend macht sie für Kräutersammler_innen hochinteressant.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Große Klette, Echte Nelkenwurz, Brennnessel, Spitzwegerich, Breitwegerich, Wilde Möhre, Achtung!: hochgiftiger Gefleckter Schierling, Wiesen-Sauerampfer, Sanddorn, Hundsrose, Giersch, Vogelmiere, Löwenzahn,Rotklee, Beifuß,Schmalblättriger Doppelsame („wilder Rucola“), Königskerze, Nachtkerze, Hopfen, Brombeere, Wilde Malve, Graukresse, Wiesen-Labkraut, Meerettich.

Spandauer Forst

Typ: Wald

Standort: (52.568017, 13.184811) : Im Norden Spandaus, gut zu erreichen per Fahrrad und Sbahn (S Spandau) oder Bus (Johannesstift)

Achtung: Im Spandauer Forst darf leider nicht gesammelt werden laut Verordnung zum Schutz der Landschaft des Spandauer Forstes (…):  „es ist verboten (…)wild lebende Pflanzen zu entnehmen (…)“

Beschreibung: Schade, dass man hier nicht sammeln darf, denn der Spandauer Forst hat viele Wildkräuter zu bieten. An der Kuhlake gibt es Ufervegetation und der Wald wartet gerade im westlichen Bereich mit einige interessanten Offenflächen auf.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Brennnessel, Schöllkraut, Spitzwegerich , Graukresse, Johanniskraut, Brombeere, Holunder, Weißdorn, Linde, kleiner Sauerampfer, echte Nelkenwurz, Gundermann, Scharfer Mauerpfeffer, Knoblauchsrauke, Beifuß, Wiesen-Schafgarbe

Tegeler Forst

Typ: Wald

Standort: (52.598670, 13.261030) : Nördlich von S Tegel, am besten mit dem Fahrrad, da die Strecken recht groß sind.

Achtung: Im Westen befindet sich das NSG Baumberge, hier darf nicht gesammelt werden!

Beschreibung: Der riesige Tegeler Forst wird  durch die A111 in zwei Teile geschnitten Beide sind botanisch interessant. Der große Mischwald ist ziemlich strukturreich und in weiten Teilen relativ trocken. Der Wald beherbergt den höchsten , als auch den ältesten Baum Berlins. Im Süden hat man durch den Tegeler See Uferflora, etwas darüber findet man die Gerlachwiese. In der Nähe des Strandbades findet man eine Menge Berliner Lauch.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Berliner Lauch , Brennnessel, Schöllkraut, Spitzwegerich , Graukresse, Johanniskraut, Brombeere, Holunder, Weißdorn, Linde, kleiner Sauerampfer, echte Nelkenwurz, Gundermann, Scharfer Mauerpfeffer, Knoblauchsrauke, Beifuß, Wiesen-Schafgarbe, Giersch.

Tempelhofer Feld

Typ: Wiese, Offenfläche

Standort: (52.472450, 13.405670) : Nordöstlich von S Tempelhof

Achtung: Teilabschnitte sind aufgrund von seltenen Vogelarten (z.B. Feldlerche) geschützt.

Beschreibung: Das Tempelhofer Feld hat eine abenteuerliche Geschichte hinter sich und ist aus botanischer Sicht sehr interessant, hier wachsen viele Pionierarten, Offenlandschafts- und trockenheitstolerante Arten. Das Sammeln ist laut Parkordnung der verwaltenden Grün Berlin Gmbh nicht explizit verboten.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Brennnessel, Schöllkraut, Spitzwegerich , Breitwegerich, Löwenzahn, Nachtkerze, Königskerzen, Graukresse, Johanniskraut, Brombeere, Holunder, Weißdorn, Wiesen-Sauerampfer, Scharfer Mauerpfeffer, Beifuß, Wiesen-Schafgarbe.

Tiergarten

Typ: Park, Wiese, Wald

Standort: (52.512100, 13.352535) : Berlin MItte

Achtung: Bepflanzungen dürfen nicht beerntet werden.

Beschreibung: Diese riesige Parklandschaft im Herzens Berlin ist botanisch sehr vielfältig. Waldartige Abschnitte und Parkwiesen wechseln sich ab, zum Teil werden manche Flächen und Ecken nur selten gemäht. Und genau hier wird man fündig.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Graukresse, Wiesen-Sauerampfer, Brennnessel, Holunder, Löwenzahn, Gundermann, Roter hartriegel, Beifuss , Echte nelkenwurz, Wilder hopfen, echtes Johanniskraut, Giersch, Linde, Weissdorn, Schmalblättriger Doppelsame (wilder Rucola), Grosse klette, Schafgarbe, Klee, Spitzwegerich , Breitwegerich, Hundsrose (hagebutte), Weisser gänsefuss, Schöllkraut

Treptower Park

Typ: Park, Wiesen, Wald

Standort: (52.487174, 13.467930) : Östlich der S Treptower park

Achtung: Gebüsche und Wiesenränder wegen Aufgrund der vielen Menschen und ihrer Hinterlassenschaften besser meiden. Bepflanzungen dürfen nicht beerntet werden.

Beschreibung: Der Treptower Park wird von der Puschkinallee in zwei Teile getrennt und ist botanisch wirklich sehr interessant, da er ziemlich abwechslungsreich ist. Die Flächen werden recht selten gemäht, gerade im südlichen Teil gibt es sehr wilde und naturnahe Stellen. Im nördlichen Wäldchen, sowie am Karpfenteich im südlichen Teil findet man Berliner Lauch.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Berliner Lauch, Graukresse, Wiesen-Sauerampfer, Brennnessel, holunder, Löwenzahn, Gundermann, Roter hartriegel, Beifuss , Echte nelkenwurz, Wilder hopfen, echtes Johanniskraut, Giersch, Linde, Weissdorn, Schmalblättriger Doppelsame (wilder Rucola), Grosse klette, Schafgarbe, Klee, Spitzwegerich , Breitwegerich, Hundsrose (hagebutte), Weisser gänsefuss, Schöllkraut

Wuhlheide

Typ: Wald, Wiesen, Heide

Standort: (52.466909, 13.531171) : Östlich von Tramstation Treskowallee/Volkspark Wuhlheide

Achtung: In den nächsten Jahren könnten Teile der Wuhlheide unter Schutz gestellt werden, noch ist dem aber nicht so.

Beschreibung: Die Wuhlheide macht im westlichen Teil ihrem Namen alle Ehre, hier findet man eine kleine, Heideartige Trockenfläche. Die Drachenwiese und der im Osten angrenzende Wald sind botanisch interessant, hier wird man fündig. Ganz im Nordwesten, am Hegemeisterweg, findet man Berliner Lauch.

U.a. vorkommende Wildkräuter: Berliner Lauch,  Knoblauchsrauke, Echte nelkenwurz, Spitzwegerich, Holunder, Brennnessel, Weißdorn, Schöllkraut, wilder Hopfen, Scharfer mauerpfeffer, Wilde Rose (Hagebutten), Löwenzahn, Schafgarbe, Brombeere, Wiesen-Sauerampfer, Beifuss, Schmalblättrige Doppelsame  (wilder Rucola)

Folgende Artikel , Produkte und Kurse können wir dir zum Thema Wildkräuter in Berlin ans Herz legen:


Beitrag in der Berliner Morgenpost mit Manuel Larbig

Die Berliner Morgenpost nimmt in ihrer Sommerreihe „Raus in die Stadtnatur“ besondere Events und Tipps zum Thema „urbanes Naturerlebnis“ in den Fokus.  Im 3. Teil (von vier) geht es um Wildkräuter in Berliner Parks, dafür wurde unser Wildkräuterexperte Manuel larbig interview.

Hier der Online – Artikel samt Video: https://www.morgenpost.de/berlin/stadtnatur/article214825621/So-kann-man-sich-aus-Berliner-Parks-ernaehren.html


Interview mit Ze.tt, dem jungen Online magazin der „Zeit“ (19.6.18)

Können Wildkräuter unsere tägliche Küche bereichern?

Als Wildkräuterexperten werden wir immer wieder von unterschiedlichen Medien zu den Möglichkeiten befragt, die eine Stadt wie Berlin für uns bereithält. Hier ein link zu einem Interview von ZE.TT, der jungen Internetplattform der „Zeit“.

Interview mit Manuel Larbig: